„Wir müssen endlich handeln“

Vereinswesen wird langfristig gefährdert
„Wir müssen endlich handeln, um weiterhin Menschen zu finden, die Verantwortung in den Vereinen übernehmen“, betont Hannes Rabensteiner, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit. Er warnt davor, dass die aktuellen Rahmenbedingungen viele Ehrenamtliche überfordern und das Vereinswesen langfristig gefährden.
Ein zentrales Element des Gesetzentwurfs ist die Schaffung eines offiziellen Vereinsbeauftragten in jeder Gemeinde. Dieser soll als direkter Ansprechpartner für alle Vereinsfragen zur Verfügung stehen – von rechtlichen und steuerlichen Anliegen bis hin zu digitalen Herausforderungen. Zudem soll der Beauftragte eng mit dem „Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt“ (DZE) und dem Landesregister zusammenarbeiten.
Land soll Kosten übernehmen
Auch die Informationspolitik für Vereine will die Süd-Tiroler Freiheit verbessern: Mit einfachen Checklisten, Vorlagen und dauerhaft analogen Zugängen soll vor allem älteren Ehrenamtlichen geholfen werden, die mit digitalen Prozessen oft überfordert sind. „Ein Ansprechpartner vor Ort, der beim Ausfüllen von Formularen hilft und sich mit den Vereinsrealitäten auskennt, würde den Vereinen eine spürbare Entlastung bringen“, so Rabensteiner.
Weitere Forderungen betreffen die finanzielle Unterstützung: Die Kosten für verpflichtende digitale Werkzeuge wie PEC-Adressen und digitale Unterschriften sollen künftig vom Land übernommen oder durch Förderungen abgefedert werden. Außerdem sollen gesetzliche Grauzonen beseitigt werden – etwa beim Verkauf von Büchern, Bekleidung oder kleinen Waren, mit denen viele Vereine ihre Arbeit finanzieren.
„Ehrenamtliche Vereine sind keine Firmen“
Zusätzlich setzt sich die Süd-Tiroler Freiheit für eine einheitliche Anerkennung von Freiwilligenstunden, Steuerbefreiungen bei gelegentlichen wirtschaftlichen Tätigkeiten und eine gesetzliche Verankerung regionaler Kultur- und Traditionsförderung ein. Auch bei der Auflösung eines Vereins sollen die Mitglieder künftig selbst entscheiden dürfen, an welchen anderen Verein das verbleibende Vermögen übertragen wird.
„Ehrenamtliche Vereine sind keine Firmen“, stellt Rabensteiner klar. „Wer sich freiwillig für das Gemeinwohl einsetzt, darf nicht durch unnötige Bürokratie ausgebremst werden. Unsere Aufgabe ist es, dieses Engagement zu erleichtern – nicht zu erschweren.“






