von ih 30.06.2025 09:00 Uhr

Bild-Zeitung macht Südtirol zum Thema

Der Streit um die Umbenennung traditionsreicher Berghütten in Südtirol erreicht eine neue Dimension: Nun hat auch Deutschlands auflagenstärkste Tageszeitung, nämlich die Bild, großflächig über das Thema berichtet – und damit die Debatte über die Grenzen Südtirols hinausgetragen.

Foto: Screenshot BILD Online

So ausführlich wird berichtet

Unter dem Titel „Sie trotzen Kälte und Stürmen – und sollen jetzt neue Namen bekommen“ beschreibt die Bild-Zeitung am Montag ausführlich den Vorschlag, deutsche Städtenamen wie Kasseler Hütte, Regensburger Hütte oder Magdeburger Hütte künftig durch neue Bezeichnungen – etwa nach italienischen Regionen – zu ersetzen. Dies kurz vor Beginn der Hauptreisezeit, in der gerade Gäste aus dem deutschsprachigen Raum (aktuell 41,1 Prozent aller Touristen) ins Land kommen.

Die Bild-Zeitung verweist in ihrem Bericht auf die lange Geschichte der Hütten, viele davon über 100 Jahre alt, und auf ihre engen Verbindungen zu deutschen und österreichischen Alpenvereinen. So wurde etwa die Regensburger Hütte 1888 durch eine Sektion des damaligen Deutschen und Österreichischen Alpenvereins errichtet, die Kasseler Hütte existiert seit 1877. Diese Namen seien Teil des kulturellen Erbes der Region, so die Kritik.

Auch Politiker kommt zu Wort

Auch politische Stimmen aus Südtirol kommen in der bekannten Zeitung zu Wort: Otto Mahlknecht, Vizeobmann der Freiheitlichen, nennt die Umbenennungspläne eine „fragwürdige Identitätspolitik auf dem Rücken historischer Verdienste“ und wirft den Initiatoren vor, die Geschichte des Alpinismus zu ignorieren.

Der Bericht der Bild zeigt: Die Debatte um die deutschen Berghütten ist längst nicht mehr nur lokal. Dass gerade ein so großes deutsches Medium das Thema aufgreift, dürfte die Aufmerksamkeit weiter steigern – und auch den Druck auf die Verantwortlichen erhöhen, eine Lösung zu finden, die der historischen Realität in Südtirol entspricht.

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