von lif 30.06.2025 18:18 Uhr

13.752 Personen vom Arbeitsmarkt nicht vollständig erfasst

Das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) hat neue Zahlen zum ungenutzten Arbeitskräftepotenzial in Südtirol veröffentlicht. Dieser erweiterte Indikator erlaubt eine genauere Analyse des Arbeitsmarkts als die reine Arbeitslosenquote.

Bild: APA/dpa

Das ungenutzte Arbeitskräftepotenzial umfasst drei Gruppen: die offiziell 5.185 Arbeitslosen, 3.090 Teilzeit-Unterbeschäftigte sowie 5.477 Personen aus der sogenannten Stillen Reserve. Insgesamt ergibt das 13.752 Personen, deren Erwerbspotenzial nicht voll ausgeschöpft wird. Das sind 5,1 Prozent der erweiterten Erwerbspersonen.

Der von Eurostat als „labour market slack“ bezeichnete Indikator berücksichtigt auch jene Menschen, die bereit wären zu arbeiten, aber keine Beschäftigung finden oder derzeit nicht aktiv suchen. Besonders bei den Frauen zeigt sich laut ASTAT ein differenzierteres Bild als bei den Männern.

Im Detail verteilt sich das ungenutzte Arbeitskräftepotenzial wie folgt:

  • 37,7 Prozent sind Arbeitslose,
  • 27,9 Prozent entfallen auf die verfügbare Stille Reserve,
  • 22,5 Prozent auf Teilzeit-Unterbeschäftigte,
  • zwölf Prozent auf die nicht verfügbare Stille Reserve.

Bei den Männern machen die Arbeitslosen fast die Hälfte (49,4  Prozent) des ungenutzten Potenzials aus, während Teilzeit-Unterbeschäftigung nur 15,6  Prozent ausmacht. Bei den Frauen hingegen liegt der Anteil der Teilzeit-Unterbeschäftigten bei 27,4 Prozent, jener der Arbeitslosen bei 29,2 Prozent. Besonders auffällig: 29,7 Prozent der Frauen würden gerne arbeiten, suchen aber nicht aktiv danach. Deutlich mehr als bei den Männern.

Zwischen 2021 und 2024 hat sich das ungenutzte Arbeitskräftepotenzial in Südtirol halbiert – von 27.643 auf 13.752 Personen. Dieser Rückgang betrifft:

  • die Zahl der Arbeitslosen, die von 9.904 (2021) auf 5.185 (2024) gesunken ist,
  • die Stillen Reserven, deren Zahl um mehr als 8.500 zurückging,
  • sowie die Teilzeit-Unterbeschäftigten, die von 4.271 (2023) auf 3.090 (2024) abnahmen.

Die offizielle Arbeitslosenquote liegt 2024 bei zwei Prozent, gegenüber 3,8 Prozent im Jahr 2021. Die Quote des ungenutzten Arbeitskräftepotenzials sank im gleichen Zeitraum von 10,2 Prozent auf 5,1 Prozent. Bei den Frauen fiel sie von 13,1 Prozent auf 6,4 Prozent. Damit liegt der zusammengesetzte Indikator weiterhin deutlich über der reinen Arbeitslosenquote, da er auch Personen mit nur teilweiser Arbeitsmarktbindung erfasst.

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