Seilbahnen in Südtirol mit Rekordzahlen

Im Jahr 2023 wurden in Südtirol rund 143,4 Millionen Personen mit Seilbahnen befördert. Dies entspricht einem Plus von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die meisten davon nutzten kuppelbare Umlaufbahnen (79,1 Prozent). Gröden-Seiseralm (40 Mio.), Hochabtei (27 Mio.) und das Pustertal (22 Mio.) lagen bei den Fahrgastzahlen vorne. Im Schnalstal ging die Zahl der Fahrgäste um 20 Prozent zurück. Dies liegt aber an dem Neubau der Pendelbahn Kurzras–Grawand.
Wandern statt Sommerskilauf
Im Sommerhalbjahr 2023 wurden 10,9 Millionen Wanderer und Pender mit Seilbahnen befördert. Das sind fast dreimal so viele wie im Jahr 2000. Der Sommerskilauf hingegen verliert weiter an Bedeutung. Nach der Schließung der Anlagen auf dem Schnalstaler Gletscher bleibt nur noch das Stilfserjoch, das 2023 ebenfalls vorzeitig den Betrieb einstellte.
Weniger Lifte, mehr Leistung
Zum 31. Dezember 2024 gab es in Südtirol 354 Seilbahnanlagen, drei weniger als im Vorjahr. Es wurden sechs neue Anlagen errichtet, neun abgebaut, 16 generalüberholt und sieben wesentlich umgebaut. Immer mehr fixgeklemmte Bahnen werden durch moderne, kuppelbare Anlagen ersetzt, die nun 49,7 Prozent aller Anlagen ausmachen. Die Zahl der Schlepplifte ist von 310 im Jahr 1980 auf 98 im Jahr 2024 zurückgegangen.
Förderleistung auf Rekordniveau
Die Gesamtförderleistung der Anlagen beträgt 559.250 Personen pro Stunde, davon entfallen 71,9 Prozent auf kuppelbare Umlaufbahnen. Der leistungsstärkste Planungsraum ist Gröden-Seiseralm mit 122.531 P/h. Im Schnitt kann jede Anlage 1.580 P/h befördern. Der Auslastungsgrad liegt landesweit bei 25,8 Prozent, mit Spitzenwerten in Gröden-Seiseralm (31,9 Prozent).
Modernisierung schreitet voran
Technische Neuerungen prägen den Ausbau: Beispiele sind die neue Achter-Sesselbahn „Plateau“ am Kronplatz, die erste ihrer Art in Italien mit Sitzheizung und verriegelbaren Schließbügeln, oder das neue „LeitPilot“-System in Sterzing-Rosskopf, das als Prototyp für eine unbemannte Umlenkstation dient. Weitere Neubauten gab es unter anderem in Schwemmalm, Vals-Jochtal, Karerpass, Hochabtei und den Rotwandwiesen.
Gewinne und Investitionen steigen deutlich
Die Seilbahnunternehmen erwirtschafteten 2023 einen Gewinn von 77,6 Millionen Euro, bei stabilen Erträgen (522 Mio. Euro) und Aufwendungen (422 Mio. Euro). Die Investitionen stiegen um 54,1 Prozent auf insgesamt 161 Millionen Euro, wovon 103 Mio. auf Infrastruktur entfielen.
Schneekanonen auf dem Vormarsch
2023 waren in Südtirol 5.061 Schneekanonen und -lanzen im Einsatz. Dies entspricht einem Anstieg um 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit hat sich ihre Zahl seit 2003 fast verfünffacht. Die zunehmende Automatisierung der Beschneiung gilt als wichtiger Investitionstreiber.
Mehr Beschäftigte und Ausbildung
Im Jahr 2023 waren 2.382 Personen in der Seilbahnbranche beschäftigt, ein Zuwachs von 5,3 Prozent gegenüber 2022. Zudem nahmen 357 Personen an den Befähigungsprüfungen für angehendes Seilbahnpersonal teil.
Energieverbrauch steigt wieder an
Die Seilbahn- und Beschneiungsanlagen verbrauchten 2023 171 Millionen Kilowattstunden Strom, ein Anstieg von 15,6 Prozent. Auch der Treibstoffverbrauch stieg um 9,1 Prozent. Damit liegen die Werte wieder auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie.
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