von red 27.06.2025 11:00 Uhr

Magdalena Oberstaller – wenn der Frühling poetisch klingt

Wenn der Tau am frühen Morgen glitzert, sich Knospen zart entfalten und Vögel ihre ersten Melodien durch das junge Licht schicken, dann beginnt für Magdalena Oberstaller, besser bekannt als MAEG, ihre liebste Zeit des Jahres: der Frühling.

Magdalena Oberstaller in ihrem Element (Quelle: Magdalena Oberstaller privat)

Eine Jahreszeit, in der die Natur leise atmet und langsam zum Leben erwacht, summt und vibriert. Diese Zeit hat sie nun mit ihrer neuen Video-Single „Flowers” in Musik und Bild verwandelt. Ihre Musik ist mehr ist als Klang – sie ist eine Einladung, die Welt mit anderen Sinnen zu erleben.
„Für mich ist Musik immer auch Kunst. Und die Natur ist das größte Kunstwerk, das ich kenne.“ (Zitat von MAEG im Frühjahr 2025)

MAEGs Beziehung zur Natur ist keine beiläufige. Sie ist tief verwurzelt, beinahe symbiotisch. Aufgewachsen in der Hochpustertaler Gemeinde Welsberg/Taisten, lernte sie bereits früh, wie geduldig der Frühling dort sein kann. Manchmal musste sie bis in den Mai warten, bis sich das erste zarte und sanfte Grün durch die schneefeuchten Böden kämpfte. Umso größer war die Freude, wenn dann der erste Enzian blühte, die Lerchen wieder sangen oder das Licht durch die Lärchenwipfel fiel. Für sie ist der Frühling nicht nur eine Jahreszeit, sondern ein Gefühl voller Hoffnung, Dankbarkeit und Staunen.

Heute lebt MAEG in Bozen. Ein neuer Lebensabschnitt, ein anderes Licht, ein früheres Erwachen. Hier, wo Kirschblüten schon im März explodieren und Magnolien mit ihren Blütenkelchen ganze Straßen in Pastelltöne tauchen, hat sie den Frühling neu entdeckt.

In ihrem Stück „Flowers” hat sie diese Erfahrung in Musik übersetzt: Vogelstimmen im Morgengrauen, das Knacken der Erde unter den ersten wärmenden Sonnenstrahlen, das besinnliche Flattern von Blüten im Wind – all das hat sie eingefangen und mit der Geige hörbar gemacht. Mit Loops und elektronischen Elementen hat sie diese Klänge verdichtet und zu einem poetischen Klanggemälde verwoben.

Im Video zur Single ist sie selbst mit Kamera unterwegs: Barfuß läuft sie über taunasses Gras, durchquert Felder, steht unter blühenden Obstbäumen und läuft über Moos, das leise federt. Ihre Violine ist dabei stets ihr ständiger Begleiter – nicht nur als Instrument, sondern fast wie eine Verlängerung ihrer eigenen Wahrnehmung. Gerade in diesem Video bringt Magdalena Oberstaller ihre Empfindungen auf eine Weise zum Ausdruck, die tief berührt und gleichzeitig nichts von ihrer Natürlichkeit einbüßt.

Musikalisch bewegt sich MAEG, ein Paradebeispiel für Charisma, Authentizität und Bodenständigkeit, im Spannungsfeld zwischen Solovioline und subtil eingesetzten, fein getakteten elektronischen Klangfarben. In „Flowers” scheint sich ihr Stil jedoch weiter zu öffnen: eine sehr zarte Mixtur aus Electro-Pop, Naturtonkunst und Klangpoesie.

MAEG übernahm die Komposition und Produktion selbst – eine künstlerische Alleinarbeit, getragen von großer Intuition. Die Single ist über Bandcamp zum fairen Preis von einem Euro oder mehr erhältlich. Wer hören möchte, wie Schneeglöckchen klingen, wenn man ihnen zuhört, dem sei auch der liebevoll gestaltete Videoclip auf YouTube empfohlen. Genau das zeigt Magdalena Oberstaller mit ihrer ruhigen Präsenz und ihrer Verbundenheit mit der Natur.

MAEG ist eine Künstlerin, die nicht laut werden muss, um zu berühren. Ihre Musik spricht für sich. Sie flüstert, sie beruhigt und ihre Musik bleibt lange nach dem Hören im Herzen. Sie erinnert uns daran, entschleunigter zu werden, mehr zu sehen und mehr zu fühlen und die Schönheit des Empfindens zu entdecken. Magdalena Oberstaller lässt mit uns das leise, aber mächtige Wunder der Natur hören, was wir oft überhören. Das kann nur gelingen, wenn man mit sich im Reinen ist, dankbar für das Kleine und offen für das Große– und das ist MAEG allemal.

Andreas Raffeiner

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