von ih 27.06.2025 13:22 Uhr

Bahnhofsverlegung in Terlan: Kritik an Kehrtwende von Bürgermeister

Die jüngste Aussage von Bürgermeister Hans Zelger zur möglichen Verlegung des Terlaner Bahnhofs sorgt für politischen Wirbel. In einem Beitrag des Senders RAI Südtirol vom 22. Juni erklärte Zelger, es sei „nicht mehr falsch“, den Bahnhof in die Nähe der alten Etschbrücke zu verlegen – eine Aussage, die bei der Bürgerliste Terlan-Vilpian-Siebeneich auf Unverständnis stößt.

Die Gemeinde Terlan /Foto: UT24

Kritik an Kehrtwende von Bürgermeister

Noch im Gemeinderatswahlkampf hatte sich der Terlaner Bürgermeister klar gegen eine Bahnhofsverlegung positioniert. Umso größer ist nun die Irritation bei der Bürgerliste: „Viele Bürgerinnen und Bürger, die ihm gerade wegen dieser Haltung ihre Stimme gegeben haben, fühlen sich nun vor den Kopf gestoßen“, heißt es in einer Stellungnahme.

Die Kritik richtet sich aber nicht nur gegen die Kehrtwende des Bürgermeisters, sondern auch gegen das Vorgehen insgesamt. Die Aussagen Zelgers erweckten den Eindruck, dass die Entscheidung über die Trassenführung der Bahnlinie und die Verlegung des Bahnhofs bereits gefallen sei – ohne entsprechende Diskussion im Gemeinderat und ohne transparente Einbindung der Bevölkerung.

Verlegung sollte transparent besprochen werden

Der Terlaner Bahnhof sei ein zentraler Umsteigepunkt im öffentlichen Nahverkehr, betont die Bürgerliste, und diene nicht nur den Terlanern selbst, sondern auch vielen Pendlern aus den umliegenden Dörfern. „Eine mögliche Verlegung muss offen, transparent und im Sinne der Bürgerinnen und Bürger diskutiert werden – nicht über Nacht und unter Missachtung früherer Wahlversprechen“, so die Kritik weiter.

Deutliche Worte findet die Bürgerliste auch im Vergleich mit der deutschen Bundespolitik. Der plötzliche Sinneswandel Zelgers erinnere an Kanzler Friedrich Merz, der laut Bürgerliste „seine Wahlversprechen schon einen Tag nach der Wahl gebrochen“ habe – mit entsprechenden Folgen für dessen Beliebtheitswerte.

„Gemeinderat braucht Zeit“

Abschließend warnt die Bürgerliste vor einem künstlich erzeugten Zeitdruck rund um das Infrastrukturprojekt: „Der Gemeinderat braucht Zeit, um über ein Vorhaben von solcher Tragweite mit der nötigen Ruhe und Besonnenheit entscheiden zu können.“

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