von lif 25.06.2025 15:54 Uhr

Israel und Iran: Ein Krieg mit ungewisser Zukunft

Israel und der Iran haben sich zwölf Tage bekriegt. Raketen, Luftangriffe und Verletzte auf beiden Seiten. Nun gilt eine Waffenruhe, vermittelt von den USA unter Ex-Präsident Donald Trump. Doch der Frieden ist brüchig.

Bild: APA/AFP

Israel startete die Offensive unter dem Namen „Operation Rising Lion“ mit einem Ziel: das iranische Atomprogramm zu stoppen. Laut AP News befürchtete Israel, dass der Iran in wenigen Monaten genug hochangereichertes Uran besitzen könnte, um eine Atombombe zu bauen.

Besonders besorgt war man in Jerusalem über die unterirdische Anlage in Fordo und die Forschungseinrichtungen in Isfahan. Wie das Wall Street Journal berichtet, hatte Israels Geheimdienst neue Erkenntnisse gesammelt, wonach der Iran sein Atomprogramm trotz internationaler Warnungen heimlich weiter ausbaue.

Israel sah darin eine direkte Bedrohung: Ein nuklear bewaffneter Iran wäre für das Land, das sich immer wieder mit feindlichen Aussagen aus Teheran konfrontiert sieht, ein „existentielles Risiko“, so Premierminister Benny Gantz in einer Rede vor dem Angriff.

Wie reagierte der Iran?

Der Iran antwortete umgehend mit einer großangelegten Gegenoffensive. Wie The Guardian berichtet, wurde dabei das israelische Raketenabwehrsystem schwer belastet. Mehr als 150 ballistische Raketen und über 100 bewaffnete Drohnen wurden abgeschossen.

Einige davon trafen zivile Ziele. Darunter das Soroka-Krankenhaus in Beersheba. Laut AP News wurden dabei mindestens 50 Personen verletzt. In israelischen Medien war von einem „Kriegsverbrechen“ die Rede.

Welche Rolle spielt die USA und Donald Trump?

In der heißen Phase des Konflikts trat Donald Trump auf den Plan. Wie The Guardian berichtet, reiste Trump persönlich nach Katar, wo er intensive Gespräche mit iranischen Vermittlern führte. Auch mit Israel stand er im engen Kontakt. Sein Ziel: eine schnelle Waffenruhe, um eine Ausweitung des Krieges zu verhindern.

Laut AP News war es letztlich Trumps Vermittlung, die den Durchbruch brachte. Sowohl Israel als auch der Iran stimmten einem von ihm ausgearbeiteten Plan für eine Feuerpause zu. Ein diplomatischer Erfolg, der international auf Anerkennung stieß, in den USA aber auch als Wahlkampfaktion gewertet wird.

Wie ist der aktuelle Stand?

Die Waffenruhe gilt seit dem gestern (24. Juni), doch sie ist alles andere als stabil. Beide Seiten beschuldigen sich laut The Guardian gegenseitig, weiterhin Drohnen oder Spione einzusetzen. Auch ein mutmaßlicher israelischer Luftschlag auf ein Radarsystem nahe Teheran kurz vor Inkrafttreten der Waffenruhe sorgte für neuen Ärger.

Das Wall Street Journal berichtet außerdem, dass die iranischen Atomanlagen zwar beschädigt wurden, aber keineswegs zerstört sind. Experten gehen davon aus, dass das Programm höchstens um „drei bis sechs Monate“ zurückgeworfen wurde.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Der Konflikt könnte jederzeit wieder aufflammen. Noch halten sich die mit dem Iran verbündeten Gruppen wie Hisbollah (Libanon) oder die Huthis (Jemen) zurück. Doch laut AP News prüfen sie „aktive Einsatzszenarien“, sollte der Waffenstillstand scheitern.

China und die EU fordern eine Rückkehr zum Atomabkommen von 2015. Doch der Iran zeigt sich bisher unnachgiebig. Ohne eine politische Lösung, vor allem im Streit um das Atomprogramm, bleibt die Gefahr eines neuen Kriegs bestehen.

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