Christenverfolgung – Kein Thema für die Kirchen?

Wenn in Nigeria Dörfer abgebrannt, in Syrien Kirchen gesprengt und in Pakistan Christen wegen angeblicher Gotteslästerung ermordet werden, dann ist das für Christen vor Ort bittere Realität – aber für viele Kirchenvertreter im Westen offenbar kein Grund zur Empörung. Kein Lichtermeer, kein Protestbrief, kein ökumenischer Aufschrei. Die Kirchen vor allem in Deutschland beschäftigen sich lieber mit Klima-Aktivismus, queeren Segnungszeremonien und politischer Symbolik.
In Syrien sprengte sich am vergangenen Sonntag ein Islamist in der Kirche in die Luft und tötete dabei 20 Christen, die am Sonntagsgottesdienst in der griechisch-orthodoxen Mar-Elias-Kirche in Damaskus teilgenommen hatten. Der Attentäter, mutmaßlich ein Anhänger des „Islamischen Staates“, schoss um sich und zündete seine Sprengstoffweste. Das alles, während Christen einfach nur beten wollten.
Dieses jüngste Attentat in Damaskus, bei dem es neben den Toten auch über 60 Verletzte gab, zeigt das Motiv ganz klar: islamistischen Hass auf Christen. Leichen in der Kirche, Blut auf dem Boden, zerfetzte Leiber und Gemälde, schreiende Menschen: So sieht es aus, wenn Christen verfolgt werden. Doch während das Blut auf dem Kirchenboden noch nicht getrocknet ist, schweigen die deutschen Kirchen oder verlieren sich in ausweichender Diplomatie. Die EKD betet für „Gaza, Iran und Israel“, die Bischofskonferenz warnt vor einer „Gewalt-Homogenisierung der Bevölkerung“. Das ist so absurd, wie es klingt.
Die Kirchen als Zeitgeist-Dienstleister
Wer heute als Christ verfolgt wird, darf von seiner eigenen Kirche in Deutschland kaum Solidarität erwarten. Denn dort hat man längst andere Schwerpunkte: „Kirchenasyl“, „Klimagerechtigkeit“, „Diversität“. Mit viel Aufwand und PR wird jede noch so abwegige Identität gefeiert – aber die eigene Glaubensfamilie, wenn sie leidet, bleibt außen vor. Das ist leider Alltag für viele Christen auf dieser Welt.
Der Grund? Die Kirchen haben sich von der Unterscheidung zwischen Wahrheit und Irrtum, zwischen Bekenntnis und Beliebigkeit verabschiedet. Sie betrachten sich nicht mehr als Verteidiger des Evangeliums, sondern als Vermittler politisch korrekter Haltungen. Der Glaube wird auf eine sozialpädagogische Begleitmusik zum Zeitgeist reduziert. Und für echte Christen, die auch in Verfolgung zu ihrem Glauben stehen, bleibt da kein Platz.
Schweigen aus Angst oder aus Bequemlichkeit?
Man könnte meinen, die kirchlichen Führungsgremien wollen nicht anecken. Man will ja nicht als „islamophob“ gelten, nicht dem Verdacht der „rechten Instrumentalisierung“ ausgesetzt sein. Doch wer sich derart ängstlich dem Mainstream unterwirft, verrät die eigene Mission. Und schlimmer noch: Er lässt jene im Stich, die die größte Solidarität brauchen – die verfolgten Christen in aller Welt.
Wenn ein Bischof in Deutschland zu einem Massaker an betenden Christen in Syrien nicht mehr zu sagen hat als einen ausweichenden Appell an die „Regierenden“, dann ist das nicht nur kraftlos, sondern zynisch. Es zeigt, dass viele Kirchenführer lieber den Applaus der progressiven Medienlandschaft suchen als den Dienst am eigenen Volk Gottes.
Glaube ohne Rückgrat
Die traurige Wahrheit ist: Die Kirchen in Deutschland haben ihr Rückgrat verloren. Sie haben ihren Auftrag vergessen. Und sie scheinen unfähig, sich selbst aus diesem Sumpf der Beliebigkeit zu befreien. Der Preis dafür ist hoch: Glaubensflüchtlinge, Austrittswellen und ein wachsender Vertrauensverlust in kirchliche Institutionen. Wer sich heute fragt, warum Christen lieber Bibelkreise im Wohnzimmer besuchen oder alleine mit sich beten, als in eine Evangelische Kirchengemeinde zu gehen, findet hier die Antwort.
Eine Kirche, die nicht mehr für ihre verfolgten Schäfchen eintritt, ist keine Kirche mehr, sondern ein politisch motivierter Verein mit liturgischer Folklore. Wer seine Stimme erhebt für Gender-Leitfäden, aber schweigt zu Morden an Christen, hat sich moralisch disqualifiziert. Es wird Zeit, dass die Kirchen wieder zu ihrem eigentlichen Auftrag zurückfinden, bevor sie endgültig irrelevant werden.






