von veo 24.06.2025 09:06 Uhr

Superreiche halten 37 Prozent des heimischen Finanzvermögens

In Österreich besteht weiterhin eine sehr ungleiche Vermögensverteilung: Rund 400 Superreiche mit jeweils mehr als 100 Millionen US-Dollar Finanzvermögen besitzen 37 Prozent des gesamten Finanzvermögens in Österreich. Das geht aus dem aktuellem „Global Wealth Report“ der Boston Consulting Group (BCG) hervor. Demgegenüber stehen 7,3 Millionen Menschen mit jeweils weniger als 250.000 Dollar, die in Summe nur ein Drittel des Finanzvermögens halten.

APA/dpa

Laut BCG dürfte sich dieser Trend in den kommenden Jahren weiter verschärfen: Bis 2029 soll der Anteil der Superreichen auf 39 Prozent steigen, jener der „Masse“ auf 30 Prozent sinken.

Vermögen insgesamt leicht gesunken

Insgesamt ist das Vermögen der Österreicherinnen und Österreicher 2024 trotz globaler Börsenrally leicht gesunken. Das Gesamt-Nettovermögen lag laut „Global Wealth Report“ bei 2,5 Billionen Dollar (2,17 Billionen Euro), um drei Prozent weniger als im Vorjahr. Während sich die Finanzvermögen nahezu stabil hielten (-0,3 Prozent), verloren Sachwerte wie Immobilien stark an Wert (-5,2 Prozent), geht aus der BCG-Analyse hervor.

„Die anhaltend höheren Zinsen belasten in Österreich weiterhin die Wertentwicklung am Immobilienmarkt, der hierzulande traditionell ein sehr hohes Gewicht hat“, sagt Michael Kahlich, BCG-Partner in Zürich und Co-Autor der Studie. Rund zwei Drittel der Vermögen sind hierzulande in Sachwerte investiert (1,7 Billionen US-Dollar).

50.300 Dollarmillionäre

Die Zahl der Dollarmillionäre in Österreich ist im Vorjahr um etwa vier Prozent auf 50.300 gestiegen. Wohlhabende Anleger hätten überdurchschnittlich stark vom Aufschwung an den Finanzmärkten profitiert, so die Studienautoren. „Sehr wohlhabende Anleger haben einen höheren Anteil ihres Vermögens am Kapitalmarkt und in renditestarken Anlageklassen wie Private Equity investiert“, erklärt Kahlich. „Weniger Vermögende setzen eher auf risikoärmere Anlagen mit niedrigerer Rendite, wie etwa Tagesgeld, Bargeld oder Versicherungen.“

Weltweit fast 85.000 Superreiche

Weltweit stieg das Finanzvermögen 2024 um 8,1 Prozent auf 305 Billionen Dollar, während Sachwerte leicht auf 268 Billionen Dollar sanken. Besonders kräftig legten die Finanzvermögen in Nordamerika zu (+14,9 Prozent), vor allem durch die starke Entwicklung an den US-Börsen. Weltweit gibt es laut BCG mittlerweile rund 84.700 Superreiche – ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. Die meisten davon leben in den USA (mehr als 33.000), gefolgt von China (9.200) und Deutschland (3.900).

APA

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