von veo 24.06.2025 09:28 Uhr

Betrug mit Diabetesmedikament aufgedeckt

Fünf Personen sollen in Südtirol über Monate hinweg mit gefälschten Rezepten das Diabetesmedikament Ozempic erschlichen haben. Der Schaden geht in die Zehntausende – Patienten blieben teils ohne notwendige Therapie.

APA (Symbolbild/dpa)

Aufgedeckt durch Verdacht eines Bozner Apothekers

Ein Bozner Apotheker brachte den Stein ins Rollen: Nachdem er eine verdächtige Verschreibung für das Diabetesmedikament Ozempic erhalten hatte, stellte sich heraus, dass es sich dabei um eine gefälschte ärztliche Verordnung handelte. Der Vorfall wurde den Ordnungshütern gemeldet, die daraufhin eine umfassende Ermittlung einleiteten.

Laut einer Aussendung der Beamten aus Bozen wurden im Zuge der Untersuchungen zwölf Apotheker und 25 Ärzte aus dem Raum Bozen befragt. Zudem wurden Videoaufzeichnungen ausgewertet, Verdächtige identifiziert und über einen längeren Zeitraum beobachtet und verfolgt.

Die Ermittlungen führten zu fünf Personen, die verdächtigt werden, Teil eines organisierten Netzwerks gewesen zu sein. Sie sollen gefälschte Papierrezepte mit manipulierten Arztstempeln und gefälschten Unterschriften genutzt haben, um sich illegal Medikamente zu verschaffen.

Schaden für Patienten und Gesundheitssystem

Die Täter sollen in mehreren Fällen rote Rezeptblöcke gestohlen haben. Diese stammen von fünf Ärzten der Südtiroler Sanitätseinheit und wurden laut Ermittlungen in Wohnungen der Verdächtigen sichergestellt. Insgesamt konnten 152 gefälschte Rezepte, ausgestellt zwischen Oktober 2024 und heute, identifiziert werden. Die Beschaffung des begehrten Medikaments über diese betrügerischen Methoden hat in Südtirol ernsthafte Versorgungsengpässe ausgelöst. In der Folge konnten mehrere Diabetiker in Bozen nicht regelmäßig behandelt werden, da das Medikament knapp wurde.

Die Ermittler schätzen den Gesamtwert der illegal beschafften Arzneien auf rund 26.000 Euro. Der durch die betrügerische Abrechnung verursachte Schaden für die Südtiroler Sanität beträgt laut eigener Angabe etwa 11.000 Euro.

Die fünf Tatverdächtigen wurden angezeigt. Ihnen werden unter anderem Urkundenfälschung, Verwendung gefälschter Dokumente, erschwerter Diebstahl sowie Betrug zur Last gelegt.

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