Tierleid in Italiens Ställen – Südtirol bleibt saubere Ausnahme

Ganz anders das Bild in Südtirol: Das Land weist laut der Analyse keine Massentierhaltungsbetriebe auf und gilt damit als positive Ausnahme in einem besorgniserregenden europäischen Trend.
Italiens Ställe in der Kritik
„Italien gehört zu den Ländern mit der höchsten Anzahl an intensiven Schweine- und Hühnerzuchtbetrieben in Europa“, heißt es in der Studie. In mehreren dokumentierten Fällen wurden Hühner etwa in Anlagen bei Bergamo und Brescia unter Bedingungen gehalten, die als tierschutzwidrig gelten: Tiere lebten in ihren eigenen Exkrementen, konnten sich wegen genetisch beschleunigten Wachstums kaum mehr bewegen, tote Tiere blieben wochenlang im Stall liegen.
Südtirol als Gegenmodell
Dazu die Vorsitzende der Autonomiegruppe im italienischen Senat, Julia Unterberger (SVP): „Diese Zustände sind alarmierend und zeigen deutlich, wie zerstörerisch das Modell industrieller Tierhaltung ist – nicht nur für die Tiere, sondern auch für Umwelt und Gesundheit. Südtirol beweist hingegen, dass es anders geht.“
In Südtirol setzt die Landwirtschaft traditionell auf kleinere, familiengeführte Betriebe, lokale Wertschöpfung und artgerechte Haltung. Massentierhaltung im industriellen Stil gibt es hier nicht. Auch die politische Förderung hochwertiger Lebensmittel und nachhaltiger Strukturen trägt dazu bei, dass das Land einen eigenen Weg geht – im Gegensatz zum restlichen Italien, wo die industrielle Fleischproduktion weiter zunimmt.
Kleine Höfe unter Druck
Der europäische Trend verschärft die Lage zusätzlich: In den letzten 15 Jahren haben 44 Prozent der kleinen und mittleren Betriebe EU-weit aufgegeben, während die Zahl industrieller Anlagen um 56  Prozent gestiegen ist. Auch in Italien verschwinden zunehmend traditionelle Höfe – sie werden von Großbetrieben verdrängt, die auf maximale Ausbeute bei minimalen Kosten setzen.
Forderung nach klaren Regeln
Das ist eine gefährliche Entwicklung. Wer hohe Standards beim Tierwohl einhält, kann mit Billigfleisch aus der industriellen Massenproduktion kaum konkurrieren. Unterberger fordert daher „strenge gesetzliche Vorschriften zur Regelung der Massentierhaltung einzuführen. Die Wertschätzung hochwertiger Lebensmittel, die sich auch im Preis ausdrückt, muss das Ziel einer nachhaltigen Landwirtschaftspolitik sein.“
Ein Weg mit Zukunft
Südtirol zeigt, dass Qualität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft keine Zukunftsvision, sondern gelebte Realität sein können. Während in anderen Teilen Italiens der Preisdruck auf Kosten von Tierwohl und Lebensmittelsicherheit steigt, bleibt Südtirol ein stabiles Modell für verantwortungsvolle Landwirtschaft.






