von lif 19.06.2025 14:52 Uhr

Baum- und Rebschulen: Südtirol europaweit führend

In Südtirol gibt es aktuell zwölf Baumschul- und neun Rebschulbetriebe, die eine zentrale Rolle für die Obst- und Weinwirtschaft spielen. Südtirol ist europaweit führend in der Produktion von Apfelbäumen und überzeugt nicht nur mit Quantität, sondern auch mit hoher Qualität.

Südtiroler Apfel-Jungbäume gelangen bis nach Nepal, wo sie auf Eselsrücken zu den Apfelanlagen auf über 2000 Metern Meereshöhe gebracht werden. (Foto: LPA/Landespflanzenschutzdienst in der Landesabteilung Landwirtschaft)

Das Rebschulwesen ist seit 1968 EU-weit geregelt, die Kontrolle obliegt dem italienischen Forschungsinstitut CREA. Bei Baumschulen übernimmt das Versuchszentrum Laimburg zentrale Aufgaben, überwacht vom Landespflanzenschutzdienst unter Leitung von Stefano Endrizzi.

Weniger Betriebe, mehr Spezialisierung

Seit den 1970er-Jahren wurde die Produktion vermehrt in die Po-Ebene und nach Venetien ausgelagert – wegen günstigerer Bedingungen und zur Vermeidung von Krankheiten wie Feuerbrand. Heute stammen 95 Prozent der Apfelbaumproduktion aus Venetien, fünf Prozent aus der Lombardei.

Die Zahl der Baumschulen in Südtirol ist in den vergangenen Jahren von 22 auf zwölf zurückgegangen. Übrig geblieben sind vor allem größere, spezialisierte Betriebe, berichtet das LPA in einer Aussendung. Peter Laimer, Obmann des Baumschulbundes, betont die hohe Handwerkskunst und lange Zyklen der Züchtung.

Rebschulen: Produktion auch in Südtirol

Auch Jungreben stammen großteils aus Venetien (80 Hektar Schnittgärten, drei Millionen Jungreben). In Südtirol erfolgt die Produktion auf 16 Hektar mit 270.000 Jungpflanzen, vor allem lokale Klone.

Peter Gutmann betreibt eine der größten Rebschulen in Tramin, mit Produktion in der Provinz Verona. Seine Pflanzen gehen europaweit an Winzer und Weingüter.

Wichtiger Exportmarkt und Fachkräftemangel

Über 70 Prozent der Apfelbäumchen gehen in Drittländer, besonders nach Indien (fünf Mio. Pflanzen pro Jahr) und Nordafrika. Eine große Herausforderung bleibt der Fachkräftemangel, denn die Arbeit ist arbeitsintensiv. Die meisten Arbeiter kommen derzeit aus Rumänien, Moldawien und Nordafrika.

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