von ag 13.06.2025 10:18 Uhr

Raiffeisenverband Südtirol hält Jahresvollversammlung ab und zieht positive Bilanz

Der Raiffeisenverband Südtirol zog am Donnerstag im Raiffeisenhaus Bozen Bilanz über das Geschäftsjahr 2024. Trotz eines herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds entwickelten sich die Raiffeisen-Genossenschaften insgesamt erneut positiv. Mit einer Bruttowertschöpfung von knapp einer Mrd. Euro leisten sie einen bedeutenden Beitrag zu Sicherheit, Stabilität und zur Stärkung lokaler Wirtschaftskreisläufe.

Die Jahreshauptversammlung des Raiffeisenverbandes - Foto: Raiffeisenverband Südtirol

„Die Raiffeisen-Genossenschaften haben sich durchwegs gut und stabil entwickelt“, betonte Verbandsobmann Herbert Von Leon. Gemeinsam mit Generaldirektor Robert Zampieri präsentierte er bei der Vollversammlung die wichtigsten Kennzahlen.

Mitgliedsgenossenschaften entwickeln sich positiv

Die 39 Raiffeisenkassen – Mitglieder im institutsbezogenen Sicherungssystem Raiffeisen Südtirol IPS – erzielten gemeinsam mit der Raiffeisen Landesbank ein Rekordergebnis von 232 Mio. Euro (+6 % im Vergleich zu 2023), davon entfielen 207,5 Mio. Euro auf die Raiffeisenkassen. Die Kundeneinlagen der Raiffeisenkassen stiegen um 6,5 Prozent auf 13,6 Mrd. Euro, während die Ausleihungen leicht um 1,3 Prozent auf 9,2 Mrd. Euro zurückgingen. Die solide Kapitalausstattung wurde weiter gestärkt: Die harte Kernkapitalquote der Raiffeisenkassen beträgt nun beachtliche 27,2 Prozent, berichtet der Verband in einer Aussendung.

„Gleichzeitig sehen wir, dass künftige Herausforderungen nicht ausbleiben – etwa durch eine veränderte Zinslandschaft, steigende Kosten und Fragen zur Nachhaltigkeit des aktuellen Ertragsniveaus“, so Zampieri.

Entwicklung im Agrarbereich

Auch die landwirtschaftlichen Genossenschaften entwickelten sich insgesamt zufriedenstellend:

  • Obstwirtschaft: Akzeptable Preise führten im Geschäftsjahr 2023/24 zu Gesamtauszahlungen von 529 Mio. Euro (ohne MwSt.) an die Mitglieder.
  • Molkereigenossenschaften: Trotz wachsender Anforderungen konnte die Marktposition gefestigt werden und die Auszahlungssumme blieb im Geschäftsjahr 2024 mit 262,4 Mio. Euro (ohne MwSt.) stabil.
  • Weinwirtschaft: Die Märkte zeigten im Geschäftsjahr 2023/24 vermehrt eine sensiblere Preisentwicklung; die Gesamtauszahlung der Kellereigenossenschaften an die Mitglieder fiel mit 99,9 Mio. Euro (ohne MwSt.) um 1,5 Prozent höher aus als im Jahr zuvor.

Die Entwicklungen der weiteren Genossenschaftssparten wie Soziales & Non Profit, Energie & Wasser, Konsum & Dienstleistungen werden im neuen Jahresbericht (https://lmy.de/ipfPw) detailliert beleuchtet.

Bruttowertschöpfung von 980 Mio. Euro

Die 359 Mitgliedsgenossenschaften des Raiffeisenverbandes erwirtschafteten 2024 eine Bruttowertschöpfung von 980 Mio. Euro. 56 Prozent entfielen auf die Gruppe Finanzen, 30 Prozent auf den landwirtschaftlichen Bereich und der Rest verteilt sich in etwa gleichmäßig auf die Sparten Soziales & Non Profit, Energie & Wasser und Konsum & Dienstleistungen. „Das Ergebnis unterstreicht die tragende Rolle unserer Mitglieder für die regionale Wertschöpfung und wirtschaftliche Stabilität und Vielfalt“, so Von Leon. „Gerade in schwierigen Zeiten zeigt sich die Stärke einer Unternehmensform, die wirtschaftlich tragfähig, sozial verantwortlich und ökologisch nachhaltig ist.“

„Auch der Raiffeisenverband selbst blickt auf ein sehr gutes Jahr zurück und kann auf eine solide Bilanz und eine angemessene Liquidität verweisen“, sagte Generaldirektor Robert Zampieri. Dadurch ist der Verband auch den Herausforderungen in den kommenden Jahren gewachsen.

Impuls aus Bayern: Politik und Wirtschaft in unsicheren Zeiten

Ein Highlight der Vollversammlung war der Impulsvortrag von Stefan Müller, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), zum Thema: „Politik und Wirtschaft in unsicheren Zeiten – europäische Notwendigkeiten und deutsche Antworten“. In seinem Gastvortrag analysierte Müller globale Unsicherheiten und betonte Europas Rolle im Wandel. Er plädierte für wachstumsfreundliche Reformen, mehr europäische Kooperation – und sieht Genossenschaften als Vorbild für Stabilität und Zukunftsfähigkeit.

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