von ih 10.06.2025 16:50 Uhr

Lehrergehälter-Streit: JG und Schülerbeirat warnen vor Folgen für Schüler

Schulprojekte, Ausflüge, praxisnahe Bildung – all das droht ins Wanken zu geraten, sollte es im Zuge der aktuellen Debatte um die Lehrergehälter in Südtirol tatsächlich zu Protestmaßnahmen im Bildungsbereich kommen. Am Freitag, den 6. Juni, trafen sich Vertreter der Jungen Generation in der Südtiroler Volkspartei (JG) mit dem Landesbeirat der Schüler zu einem Austausch, bei dem vor allem die Konsequenzen für die Schüler im Fokus standen.

Foto: JG

Beide Organisationen zeigten sich besorgt über angekündigte Einschränkungen im Schulbetrieb und appellierten an die Lehrpersonen, von Maßnahmen wie der Streichung von Ausflügen oder Projekttagen abzusehen. „Diskussionen über Arbeitsbedingungen sind legitim und notwendig“, betonte Anna Künig, Vorsitzende der Jungen Generation. „Aber sie dürfen nicht auf dem Rücken der Schülerinnen und Schüler ausgetragen werden – sie sind nicht verantwortlich für die aktuelle Situation.“

Künig hob hervor, dass kulturelle und praxisnahe Bildungsangebote für die Entwicklung junger Menschen von zentraler Bedeutung seien. Gerade in jungen Jahren böten Schulprojekte wichtige Gelegenheiten zur kulturellen Teilhabe und zur Stärkung der Allgemeinbildung. In höheren Schulstufen seien praxisbezogene Angebote oft erste Schritte in Richtung Berufswelt. „Ein Verzicht auf solche Angebote hätte langfristige Folgen für das Interesse junger Menschen an Kultur und für ihre Zukunftsperspektiven“, warnte Künig. Auch Kulturschaffende, die auf junge Zielgruppen angewiesen seien, würden von solchen Maßnahmen empfindlich getroffen.

In dieselbe Richtung argumentierte auch Georg Rabanser, Vorsitzender des Landesbeirats der Schüler: „Schülerinnen und Schüler dürfen nicht für bildungspolitische Konflikte instrumentalisiert werden. Ein vielfältiger Schulalltag ist gerade jetzt unverzichtbar – Motivation und Perspektiven sind wichtiger denn je.“

Beide Organisationen richten ihren Appell nicht nur an die Lehrpersonen, sondern auch an die Politik. Die Landesregierung sei nun gefordert, die im Regierungsprogramm angekündigten Maßnahmen zur Verbesserung der Situation im Bildungswesen rasch umzusetzen. Erste Schritte seien gemacht, so die Einschätzung der JG, doch es brauche weiteren Einsatz. Die laufenden Bemühungen von Landesrätin Magdalena Amhof und Landeshauptmann Arno Kompatscher werden zwar begrüßt, dennoch bestehe dringender Handlungsbedarf.

„Wir stehen an der Seite der jungen Südtirolerinnen und Südtiroler“, betonen Künig und Rabanser abschließend, „für ein Bildungssystem, das Zukunft schafft – mit kultureller Förderung, Praxisbezug und Perspektive.“

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