„Stop Beton“ – Kundgebung in Brixen gegen Bodenversiegelung

Warum wurde Brixen ausgewählt?
Die Stadt ist besonders stark betroffen: Laut dem Umweltinstitut ISPRA war Brixen in den Jahren 2022/23 die Gemeinde mit dem größten Flächenverbrauch in Südtirol – wie schon im Zeitraum 2016/17. Besonders aktuell ist ein Bauvorhaben in der Industriezone, bei dem ein wertvoller Auwald gerodet werden soll.
Wie lief die Kundgebung ab?
Die Demonstration begann beim Auwald in der Industriezone. Von dort marschierten die Teilnehmer mit Plakaten und Fahnen entlang des Rad- und Spazierwegs bis zum Domplatz in der Innenstadt.
Was wurde gefordert?
Die zentrale Forderung: Keine neuen Bauflächen mehr auf unberührtem Boden! Stattdessen sollen bestehende Leerstände genutzt werden – etwa alte Gewerbegebiete oder ungenutzte Gebäude. Für das geplante neue Betriebsgebäude der Firma Progress schlugen die Organisatoren drei Alternativen vor:
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das ehemalige Holz-Magagna-Gelände,
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die große Freifläche vor der Firma Alupress,
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das frühere Gasthof-Ziggler-Areal.
Wer war dabei?
Mehrere bekannte Umwelt-Aktivisten unterstützten die Aktion:
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Elisabeth Ladinser, Präsidentin des Dachverbands für Natur- und Umweltschutz, warnte: „Wenn wir unsere Böden weiter so verschwenden, wird es immer mehr Überschwemmungen und Hitzewellen geben.“
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Anna Maria Ramoser, Vorsitzende des Vereins „Unser Wald – nostro bosco“, machte klar: „Wälder sind unsere wichtigste Waffe im Kampf gegen den Klimawandel.“
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Gregor Beikircher, langjähriger Umweltschützer aus Vahrn, erinnerte daran, dass der Auwald ein wertvoller Rest der ursprünglichen Naturlandschaft sei – und dass laut neuem EU-Gesetz solche Flächen geschützt werden müssen.
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Auch Luigi Mariotti vom WWF und Elisabeth Fulterer, Gemeinderätin in Brixen, sprachen sich klar gegen weitere Bodenversiegelung aus. Fulterer betonte, dass es in Brixen dringend nötig sei, versiegelte Flächen wieder in Grünflächen zu verwandeln.
Hintergrund der Aktion
Südtirol hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 keine neuen Flächen mehr zu versiegeln. Denn versiegelter Boden (zum Beispiel durch Asphalt oder Beton) heizt sich stärker auf, lässt kein Wasser mehr durch und führt zu Verlust von Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Die Demonstranten hoffen nun, dass Politik und Wirtschaft auf ihre Vorschläge eingehen.






