von ih 04.06.2025 16:20 Uhr

Hunderte Abschiebungen durch die Kirche verhindert

Im deutschen Bundesland Hessen sind zwischen Juni 2018 und Ende April 2025 insgesamt 396 geplante Abschiebungen durch das sogenannte Kirchenasyl gescheitert. Allein im Jahr 2024 wurden bis Ende April 30 Fälle registriert, 2023 waren es 105, im Jahr davor 82. Das geht aus Zahlen des Hessischen Innenministeriums hervor.

APA/THEMENBILD

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) nahm in diesem Jahr bislang 105 Menschen ins Kirchenasyl auf. In den beiden Vorjahren waren es jeweils knapp 200. Laut EKHN befinden sich alle Betroffenen weiterhin in Deutschland. Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck gewährte zwischen 2014 und 2024 in 637 Fällen Kirchenasyl.

Obwohl Kirchenasyl rechtlich nicht bindend sei, verzichten die Behörden währenddessen auf Abschiebungen. Das Innenministerium verweist auf dabei den „Respekt vor der christlich-humanitären Tradition“, wie die JF berichtet.

Durch das Kirchenasyl werden oft Rückführungsfristen nach der Dublin-III-Verordnung überschritten. Nach Ablauf von sechs Monaten ist Deutschland für das Asylverfahren zuständig – eine Überstellung in das Ersteinreiseland ist dann nicht mehr möglich.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite