von ih 01.06.2025 13:33 Uhr

Keine Entwarnung nach Gletscherabbruch im Schweizer Wallis

Nach dem Gletscherabbruch im Schweizer Wallis bleibt die Gefahr im Bergsturzgebiet im Lötschental laut den lokalen Behörden „sehr hoch“. Am Kleinen Nesthorn wurde erneut eine sehr hohe Aktivität registriert. Laut Schätzungen sind weiterhin mehrere hunderttausend Kubikmeter Fels instabil. Ein Einsatz auf dem Schuttkegel sei deshalb derzeit nicht möglich, hieß es seitens des Kantonalen Führungsorgans am Sonntagmorgen.

APA/KEYSTONE

Die Bevölkerung wurde dringend aufgefordert, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten. „Es gibt immer noch Felsabbrüche vom Kleinen Nesthorn“, sagte Matthias Ebener, Informationschef des Regionalen Führungsstabs im Lötschental. Es bleibe aber vorerst alles dort liegen, wo früher der Gletscher gewesen sei.

Indes wurden entlang des Hanges gegenüber dem Birchgletscher mehrere Pavillons des Zivilschutzes aufgestellt. Die Zivilschützer übernehmen dabei zwei Aufgaben: zum einen sperren sie Wanderwege, zum anderen observieren sie das Gelände auf allfällige Bewegungen am Berg.

Lonza füllt entleerten Stausee wieder auf

Die Lonza, die mittlerweile über die gesamte Länge des Schuttkegels abfließe, fülle den vorsorglich entleerten Stausee in Ferden erneut auf, gaben die Behörden bekannt. Da die Sedimentkonzentration im Wasser zu hoch sei, könne nicht turbiniert werden. In Anbetracht dieser Situation war am Freitagabend der Grundablass des Stausees teilweise geöffnet worden.

Diese kontrollierte Maßnahme machte den Abfluss des Wassers vom Stausee möglich. In der Nacht auf Sonntag sei der Pegel des Sees von Ferden leicht gestiegen, liege aber weiterhin unter dem gemessenen Stand vor der Öffnung des Grundablasses. Damit bleibe die Rückhaltefunktion des Sees im Falle eines Murenabgangs erhalten, hieß es weiter.

Die betroffene Zone sowie der See, der Fluss und der Stausee Ferden werden laufend überwacht. Zu diesem Zweck wurden zahlreiche Messgeräte installiert.

apa

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