von gk 31.05.2025 17:00 Uhr

Geschlechtertests im Boxen – Olympia-Gold-Gewinner„in“ Imane Khelif vorerst gesperrt

Nach heftiger Kritik am Einsatz biologisch männlicher Athleten im Frauenboxen zieht der internationale Verband Konsequenzen: Der neue Welt-Boxverband schließt den Boxer Imane Khelif von künftigen Turnieren aus. Eine historische Entscheidung für Fairness im Frauensport.

Imane Khelif bei den Box-Wettkämpfen bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris beim Kampf gegen die Italienerin Angela Carini (Bild: Wikimedia Commons).

Die Diskussion um Fairness im Frauensport erreicht einen neuen Höhepunkt: Der internationale Boxverband World Boxing führt laut eines Berichts im Onlinemagazin nius verpflichtende Geschlechtertests ein – und sperrt im selben Atemzug die umstrittene algerische Boxer„in“ Imane Khelif vorläufig von sämtlichen Wettkämpfen.

Wie der Verband mitteilt, sei die neue Richtlinie Teil eines umfassenden Schutzkonzepts zur Wahrung von Sicherheit und Chancengleichheit im olympischen Boxsport. Athleten über 18 Jahren müssen künftig einen PCR-Gentest absolvieren, um ihr biologisches Geschlecht festzustellen – nur so soll eine Teilnahme am Frauensport möglich sein. Getestet wird per Nasen- oder Rachenabstrich, Speichel oder Blut.

Konsequenz: Ausschluss vom Eindhoven Cup

Der Fall Khelif hatte bereits bei den Spielen 2024 in Paris für massiven Wirbel gesorgt: Der damalige IOC-Partnerverband IBA hatte Khelif und eine weitere Athletin aus Taiwan wegen „nicht erfüllter Geschlechtskriterien“ von der WM ausgeschlossen. Das IOC hob die Entscheidung später wieder auf – und beide holten bei Olympia Gold.

Doch nun zieht World Boxing, vom IOC als neuer Dachverband anerkannt, erstmals eine klare Linie: Imane Khelif darf nicht am bevorstehenden Eindhoven Box Cup teilnehmen. Der algerische Verband wurde darüber bereits schriftlich informiert. Eine Teilnahme sei erst nach Vorlage eines gültigen Geschlechtsnachweises möglich.

„Gold für den Frauen-Prügler“ – Kritik und Satire mischen sich

Die Entscheidung sorgt für Aufsehen – und Genugtuung bei jenen, die sich seit Jahren für biologische Fairness im Sport starkmachen. Dass Khelif in Paris gegen Gegnerinnen antrat, die ihr körperlich klar unterlegen waren – etwa die unter Tränen aufgebende Italienerin Angela Carini – hatte nicht nur im Netz für Empörung gesorgt. Viele Kommentatoren sprachen damals von einem „Kollaps sportlicher Ethik“.

Neues Regelwerk als Signal

„Diese neuen Regeln sind notwendig, um den Schutz der Athletinnen zu gewährleisten“, erklärte Dr. Ioannis Filippatos, Präsident des Europäischen Boxverbands und medizinischer Leiter der Initiative. „Im Kampfsport, wo körperliche Überlegenheit direkte Verletzungsrisiken birgt, ist die biologische Realität nicht verhandelbar.“

World Boxing soll das olympische Boxen künftig federführend organisieren – das IOC hatte dem neuen Verband im Februar 2025 das Vertrauen ausgesprochen. Mit den neuen Regularien sendet der Verband ein deutliches Signal: Der Schutz weiblicher Sportlerinnen hat Vorrang vor ideologischen Wunschvorstellungen.

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