Bäuerinnen fordern politische Lösungen

Das Papier basiert auf den Diskussionen und Ergebnissen der Tagung „Frauen in der Landwirtschaft“, die Anfang April in Bozen mit Teilnehmerinnen aus dem In- und Ausland stattfand. Die Veranstaltung beleuchtete unter anderem die Rolle der Frau im Spannungsfeld zwischen Gesellschaft und Landwirtschaft, die Bedeutung kleinstrukturierter Betriebe sowie den Arbeitsplatz Landwirtschaft aus einer weiblichen Perspektive, berichtet die Südtiroler Bäuerinnenorganisation in einer Aussendung. Dabei wurden Herausforderungen sichtbar gemacht und konkrete Forderungen erarbeitet.
Im Mittelpunkt stehen unter anderem der Ausbau der sozialen Absicherung für Frauen in der Landwirtschaft, die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe, der dringend notwendige Bürokratieabbau sowie die Einbindung der Landwirtschaft in Umwelt- und Raumordnungsfragen. Zudem wird die Schaffung von Entlastungsmodellen für Frauen am Hof gefordert – ebenso wie die Entwicklung tragfähiger Konzepte im Bereich der Sozialen Landwirtschaft. Weitere zentrale Anliegen betreffen den Ausbau von Bildungsangeboten, gezielte Schulprojekte zur Vermittlung landwirtschaftlicher Themen sowie die Anerkennung der Leistungen der Landwirtschaft für die Gesellschaft. Besonders betont wird die Notwendigkeit von Beratung und Begleitprogrammen im sensiblen Bereich der Hofübergabe. In der Diskussion wurde klar: Es müssen Lösungen gesucht. „Es gilt immer viele Hebel in Bewegung zu setzen, um etwas zu bewegen. Da müssen wir alle gemeinsam daran arbeiten und uns ehrlich gegenseitig unterstützen,” so Landeshauptmann Arno Kompatscher.
„Keine symbolische Anerkennung“
Die Südtiroler Bäuerinnenorganisation fordert die Landesregierung mit Nachdruck auf, diese Anliegen aufzugreifen und verbindlich umzusetzen. Frauen in der Landwirtschaft brauchen keine symbolische Anerkennung – sie brauchen politische Rahmenbedingungen, die ihre Lebensrealität abbilden, ihre Arbeit absichern und ihre Stimme hörbar machen. „Die Anliegen der Frauen in der Landwirtschaft sind Anliegen der gesamten Gesellschaft. Es geht um unsere Lebensgrundlage, um Wertschätzung, um Absicherung und um zukunftsfähige Betriebe“, betonte Egger bei der Übergabe.






