Streik bei Poste Italiane: 800 Südtiroler Beschäftigte betroffen

Warum gestreikt wird
Thomas Taschler, Sekretär der Postgewerkschaft des AGB/CGIL, nennt die geplanten Veränderungen „eine ernsthafte Bedrohung für die Arbeitsbedingungen“.
Die Umstrukturierungen führten zu wachsender Unsicherheit unter den Beschäftigten. Gleichzeitig kritisiert Taschler, dass die hervorragenden wirtschaftlichen Ergebnisse des Unternehmens allein dem Engagement der Arbeitnehmer zu verdanken seien – dieses Engagement müsse nun auch in Form besserer Prämien, mehr Festanstellungen und fairer Arbeitszeiten honoriert werden.
Ein weiterer zentraler Kritikpunkt der Gewerkschaft ist die geplante Veräußerung von Aktienanteilen der Post, die sich derzeit im Besitz des italienischen Wirtschafts- und Finanzministeriums befinden. Für Taschler und seine Gewerkschaft stellt die italienische Post ein grundlegendes soziales Dienstleistungsunternehmen dar, das in öffentlicher Hand bleiben müsse.
Fünf Referenden wenige Tage später
Der Streik fällt in eine politisch bedeutsame Zeit: Nur wenige Tage später, am 8. und 9. Juni, finden in Italien fünf Referenden zu Themen rund um Arbeit und Staatsbürgerschaft statt.
Thomas Taschler sieht einen engen Zusammenhang: „Der Streitfall bei der Post ist Teil des größeren Kampfes gegen prekäre Arbeitsverhältnisse und für mehr soziale Gerechtigkeit.“
Die Streikaktion am 3. Juni soll nicht nur ein klares Signal an das Unternehmen senden, sondern auch an die Politik – für bessere Arbeitsbedingungen und den Erhalt öffentlicher Dienstleistungen.






