16. Burggräfler Bezirksschützenfest in Kuppelwies – Ein Fest der Heimatverbundenheit

Feierlicher Auftakt mit Angelobung und Feldmesse
Das 16. Bezirksschützenfest des Schützenbezirks Burggrafenamt/Passeier wurde am Samstagabend feierlich mit dem Tiroler Zapfenstreich eröffnet. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Musikkapelle St. Pankraz, während das Schützenbataillon Eggental die traditionelle Zeremonie begleitete.
Ein besonderer Höhepunkt des Abends war die landesweite Angelobung von 40 neuen Schützen und Marketenderinnen. Die neuen Mitglieder bekannten sich feierlich dazu, die Ideale des Schützenwesens hochzuhalten und ihrer Kompanie, dem Volk und der Heimat mit Treue zu dienen. Landeskommandant Christoph Schmid leitete das emotionale Zeremoniell.
Am Sonntag versammelten sich die Kompanien sowie das Schützenbataillon Passeier und die Musikkapelle St. Walburg bei der Talstation der Schwemmalm. Nach der Frontabschreitung marschierten die Teilnehmer zur Kapelle in Kuppelwies. Dort wurde gemeinsam mit Landeskurat P. Christoph Waldner die Feldmesse gefeiert. In seiner Predigt rief Waldner dazu auf, das eigene Leben zu reflektieren und christliche sowie Tiroler Werte bewusst zu leben. Mit symbolträchtigen Worten verglich er den Lebensweg mit einem Fahrzeug, das regelmäßig gewartet und bei Bedarf erneuert werden müsse.
Ehrensalven des Bataillons Passeier sowie Kanonenschüsse begleiteten das Evangelium und das Totengedenken an verstorbene Kameraden und Burggräfler Freiheitskämpfer. Bezirksmajor Hannes Holzner begrüßte zahlreiche Ehrengäste – darunter Ultens Bürgermeister Stefan Schwarz, die Landeskommandanten Christoph Schmid (SSB) und Enzo Cestari (WTSB) sowie Cordula Wolf von Mannstein von der Brauerei Forst.
Klare Worte zur Rolle der Schützen in der Gesellschaft
Für einen weiteren Höhepunkt sorgte die Festrede von Andreas Pixner, Hauptmann der Schützenkompanie „Franz Höfler“ Lana. Mit klaren Worten erinnerte er an die historischen Verdienste der Burggräfler Schützen – von den Wiedergründungen nach dem Zweiten Weltkrieg bis hin zu politischen Aktionen wie dem ersten Unabhängigkeitstag. „Wir Burggräfler Schützen sind nichts Besseres, aber etwas Besonderes“, betonte Pixner und unterstrich damit das Selbstverständnis des Tiroler Schützenwesens. Schützen seien keine Parteiorgane, sondern hätten die Aufgabe, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und Anliegen aus dem Volk in die Politik zu tragen – nicht umgekehrt.
Besonders kritisch äußerte sich Pixner über politische Blockaden auf nationaler und europäischer Ebene, etwa bei der Reform des Ehrenamts oder des Proporzsystems. Er warnte davor, in der Gesellschaft das Gefühl zu verfestigen, nichts verändern zu können, und sprach sich für eine stärkere Autonomie Südtirols – bis hin zur staatlichen Unabhängigkeit – aus: „Nur eine Unabhängigkeit vom Zentralstaat kann eine gerechte und gute Zukunft für alle in Südtirol sein. Je früher, umso besser!“ Den emotionalen Abschluss seiner Rede bildete das Zitat des Ultner Schützen Sebastian Schwienbacher: „Meine Heimat ist das Ultental, mein Vaterland ist Tirol.“
Nach dem Festakt zogen die Formationen mit einer Defilierung ins Festzelt ein, wo Bataillonskommandant Thomas Kuppelwieser das erste Fass Bier anstach und den offiziellen Festbetrieb eröffnete. Bezirksmajor Hannes Holzner zeigte sich abschließend sehr zufrieden mit dem Verlauf des Festes und dankte allen Helferinnen und Helfern sowie den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern, die dieses besondere Wochenende ermöglicht hatten.
Fotos: ©SSB






