Warum verlassen junge Menschen Südtirol?

Ein Hauptgrund für die Abwanderung junger Südtiroler ist das begrenzte Bildungsangebot in der Region. Viele Studienrichtungen und spezialisierte Ausbildungsmöglichkeiten sind vor Ort nicht vorhanden, weshalb junge Menschen gezwungen sind, in größere Städte oder ins Ausland zu ziehen. Besonders attraktiv sind dabei Universitätsstädte wie Wien, München oder Mailand.
Ein weiterer Grund sind die besseren beruflichen Perspektiven und Aufstiegschancen außerhalb Südtirols. Vor allem in den Bereichen Technologie, Innovation und kreativen Berufen fühlen sich junge Südtiroler oft eingeschränkt. Viele wünschen sich mehr Dynamik und berufliche Entfaltungsmöglichkeiten, die sie in Südtirol nicht ausreichend finden. Hinzu kommt, dass die Lebenshaltungskosten in Südtirol relativ hoch sind. Insbesondere Mieten und Immobilienpreise steigen stetig, sodass es jungen Erwachsenen und vor allem Studenten schwer fällt, finanziell unabhängig zu werden. In anderen Regionen und Ländern finden sie oft günstigere Lebensbedingungen.
Nicht zuletzt spielt auch das Bedürfnis nach neuen Erfahrungen und dem Wunsch, die Welt zu entdecken, eine Rolle. Junge Menschen wollen oft neue Kulturen kennenlernen, andere Lebensweisen erleben und ihren Horizont erweitern.
Die Politik steht nun vor der Herausforderung, Südtirol attraktiver für junge Menschen zu machen, um einer weiteren Abwanderung entgegenzuwirken. Es wäre dabei besonders sinnvoll, stärker auf die einheimischen jungen Menschen zu setzen, statt auf Zuwanderung von außen zu bauen. Denn Südtirol ist dringend auf junge Fachkräfte angewiesen, da in vielen Bereichen bereits ein akuter Fachkräftemangel herrscht. Klar ist: Junge Menschen brauchen Perspektiven und Möglichkeiten, die sie langfristig an ihre Heimat binden.






