„Keine Basteleien für Mama“ – Wie ein Kindergarten unsere Kultur aufgibt

Wenn Kindergärten das Basteln von Muttertagsgeschenken einstellen – aus „Rücksicht auf andere Kulturen“ – dann ist das kein banales Missverständnis mehr, sondern ein Symbol für eine schleichende Selbstverleugnung, die längst nicht mehr nur in urbanen Elfenbeintürmen stattfindet. Der aktuelle Fall aus dem niederösterreichischen Baden, wo ein Kindergarten auf eine jahrzehntelange Tradition verzichtete, sorgt völlig zurecht für Empörung. Denn hier geht es nicht nur um Klebstoff und Tonpapier – hier geht es um die Frage, wofür unser Land eigentlich noch steht.
Zwischen Bastelverbot und Beschwichtigung
Die offizielle Sprachregelung, wonach ein „Elternpicknick“ samt Bastelaktion ohnehin geplant gewesen sei, wirkt wie eine typische Nachbesserung nach öffentlichem Druck. Glaubwürdig ist sie nicht – schon gar nicht für jene Eltern, die ihre Kinder ohne selbstgemachtes Geschenk vom Kindergarten abholten. Wenn es wirklich eine geplante Aktion war, warum wurde dann innerhalb desselben Kindergartens unterschiedlich gehandelt? Die Begründung mit „kultureller Rücksicht“ ist gefallen – und sie wiegt schwer.
Denn sie zeigt: Es geht nicht um eine neutrale Entscheidung, sondern um eine bewusste Unterordnung unter einen falsch verstandenen Pluralismus. Und der hat Folgen.
Von der Integration zur Selbstaufgabe?
Wir versuchten jahrzehntelang, Menschen aus anderen Kulturen zu integrieren – ohne ihnen ihre Herkunft zu nehmen. Offenbar vergeblich. Denn Integration bedeutet nicht, die eigene Identität zu verstecken. Wer in Österreich lebt, muss mit unseren Festen, Werten und Bräuchen leben.
Wenn jetzt aus Rücksicht auf eine Minderheit auf Muttertagsgeschenke verzichtet wird, sendet das ein verheerendes Signal: Nicht an die Zuwanderer, sondern an unsere Kinder. Es sagt ihnen: Eure Kultur ist verhandelbar – und das, was eure Eltern und Großeltern wertschätzen, kann man jederzeit aus dem Kalender streichen.
Das stille Schweigen der Mehrheit
Auffällig ist auch das Schweigen vieler Politiker außerhalb der FPÖ. Die ÖVP bemüht sich um Schadensbegrenzung, aber eine klare Absage an diese Form der Selbstverleugnung bleibt aus. Stattdessen wird versucht, mit weichgespülter Sprache den Konflikt zu entschärfen. Dabei wäre gerade jetzt ein klares Bekenntnis zur Leitkultur notwendig.
Denn der Muttertag ist kein exklusives Brauchtum – er ist ein Ausdruck von Wertschätzung, der auch in multikulturellen Gesellschaften verstanden werden kann. Wer ihn ausradiert, sendet die Botschaft: Traditionen zählen nichts mehr, wenn sie jemandem nicht passen.
Der Kulturbruch beginnt im Kleinen
Nikolo- und Osterfest, aber auch St. Martin mussten in vielen Bildungseinrichtungen schon daran glauben. Jetzt ist es auch noch der Muttertag! Die Geschichte zeigt: Kulturabbau geschieht selten auf einen Schlag. Er beginnt im Kleinen – bei vermeintlich harmlosen Entscheidungen. Doch wenn die Fundamente wegbrechen, bleibt auch das Haus nicht stehen.
Wir brauchen keine pädagogische Neutralität, die in Wirklichkeit eine kulturelle Abdankung ist. Was wir brauchen, ist Rückgrat – in den Kindergärten, in der Politik und in der Gesellschaft. Unsere Kinder haben das Recht, in ihrer Heimat verwurzelt zu sein. Und ihre Mütter haben das Recht, zum Muttertag ein Geschenk mit Herz zu bekommen – und keine Ausreden!
Die Entscheidung des Kindergartens im Bezirk Baden ist mehr als ein lokaler Aufreger – sie ist ein Weckruf. Wer seine Kultur aufgibt, um niemanden zu stören, wird am Ende selbst zur Randnotiz.






