Erhalt der Biodiversität Grundlage für lebenswerte Zukunft

Der hochalpine Raum verdient besondere Aufmerksamkeit. Gletscher, Felsregionen und alpine Matten beheimaten Pflanzen und Tiere, die perfekt an extreme Bedingungen angepasst sind – wie das Schneehuhn, der Alpensteinbock oder das Edelweiß. „Sie sind nicht nur Symbole der Alpen, sondern auch Indikatoren für die Folgen des Klimawandels. Steigende Temperaturen und zunehmender Nutzungsdruck setzen diese empfindlichen Ökosysteme unter starken Stress“, so der AVS in einer Aussendung. Ein Monitoring dieser besonderen Lebewesen sei zielführend. „Der AVS unterstützt eine hochwertige Umweltforschung und bietet im Rahmen seiner Möglichkeiten Unterstützung und Mitarbeit an. Besonders aktiv sind wir im Bereich der Sensibilisierung, beispielsweise durch Teilnahme am Citizien Science-Projekt „Flora am Limit“ oder Exkursionen im Rahmen des Kursprogramms“, führt Bliem aus. Demnächst stehen Kurse zum Thema „Südtirols Vogelwelt entdecken“ im Bergsteigerdorf Lungiarü und eine Botanische Wanderung auf die Villanderer Alm an. Mit den Biotop- und Almpflegeaktionen in den AVS-Sektionen und Ortsstellen packen die Mitglieder ehrenamtlich an.
Beispielsweise im Vinschgau, einem der trockensten Täler der Alpen, sind einzigartige Lebensräume entstanden: Trockenrasen, Feuchtgebiete, Auwälder und alpine Magerwiesen bieten zahlreichen, oft hoch spezialisierten Arten einen letzten Rückzugsort. Diese Biotope sind Hotspots der Artenvielfalt und zugleich hochgradig gefährdet „Diese Lebensräume sind wahre Schatzkammern der Biodiversität. Wenn wir sie verlieren, verschwinden nicht nur seltene Arten, sondern auch ein Teil unserer ökologischen Identität“, betont Klaus Bliem. Bei baulichen Eingriffen jeglicher Art müssten Kompensationsmaßnahmen für die Umwelt einen hohen Stellenwert haben, fordert er. Konkret meint er Grünbrücken oder Trittsteinbiotope zur ökologischen Vernetzung für Tiere im Tal bzw. in Talnähe, aber auch Neuanpflanzungen im Falle von Rodungen, die Anlage von Rückzugsorten für Tiere oder Renaturierungsmaßnahmen bei Bodenversiegelungen. Großes Anliegen des Alpenvereins ist die Erhöhung der Schutzgebietsflächen besonders in Tallagen in Südtirol.Â
Der AVS ruft Politik, Gemeinden und Bevölkerung auf, Verantwortung zu übernehmen. Jeder Quadratmeter naturnaher Lebensraum, der erhalten bleibt, ist ein aktiver Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt – im Tal wie auf dem Gipfel.






