von ag 18.05.2025 14:47 Uhr

Papst Leo XIV. offiziell ins Amt eingeführt

Papst Leo XIV. ist am Sonntag offiziell ins Amt eingeführt worden. Die Messe wurde von 200 Kardinälen und 750 Bischöfen und Priestern mitzelebriert. Anwesend waren auch 400 Diakone und Priester, die die Kommunion verteilten. Vor der Einführungsfeier hatte der Papst kniend am Grab des Apostels Petrus gebetet. In seiner Predigt unterstrich der Pontifex, dass er „ohne Verdienst“ zu Franziskus‘ Nachfolger auserwählt worden sei.

APA/AFP

Im Rahmen des Gottesdienstes erhielt der 69-Jährige den Fischerring in Erinnerung an den Apostel und ersten Papst Petrus und das Pallium, ein mit schwarzen Kreuzen besticktes weißes Band aus der Wolle eines gesegneten Lamms, als Zeichen seiner Papstwürde. Damit hat das Pontifikat von Leo XIV. offiziell begonnen. Der Stoffschal, der sich vorher in der Pallien-Nische am Petrusgrab befand, ist ein besonderes Zeichen seiner Amtsvollmacht und mit fünf Kreuzen für die fünf Wundmale Jesu versehen.

Der aus Chicago stammende Pontifex ist der 267. Papst und Nachfolger des am Ostermontag verstorbenen Papst Franziskus. Der Messe, die weltweit von Fernsehsendern live übertragen wurde, wohnten Delegationen aus 200 Ländern bei.

In seiner Predigt in italienischer Sprache hob der Papst die Trauer der Kirche über das Ableben von Franziskus hervor. Er selber sei „ohne Verdienst“ zum Heiligen Vater auserwählt worden. „Ich bin ohne jeden Verdienst auserwählt worden und komme mit Furcht und Zittern zu euch als ein Bruder, der ein Diener eures Glaubens und eurer Freude sein will, der mit euch auf dem Weg der Liebe Gottes geht, der uns alle in einer Familie vereint sehen will“, sagte der Papst. Seine Worte wurden von den Gläubigen mit Beifall aufgenommen.

Weltfrieden als zentrales Thema

Der neue Papst plädierte für eine geeinte Kirche, die sich für den Weltfrieden einsetze. „In unserer Zeit erleben wir noch immer zu viel Zwietracht, zu viele Wunden, die durch Hass, Gewalt, Vorurteile, Angst vor dem Anderen und durch ein Wirtschaftsmodell verursacht werden, das die Ressourcen der Erde ausbeutet und die Ärmsten an den Rand drängt. Und wir möchten in diesem Teig ein kleines Stückchen Sauerteig sein, das Einheit, Gemeinschaft und Geschwisterlichkeit fördert. Wir möchten der Welt mit Demut und Freude sagen: Schaut auf Christus! Kommt zu ihm“, erklärte Leo XIV.

Das Petrusamt sei gerade durch aufopfernde Liebe gekennzeichnet. „Es geht niemals darum, andere durch Zwang, religiöse Propaganda oder Machtmittel zu vereinnahmen, sondern immer und ausschließlich darum, so zu lieben, wie Jesus es getan hat“, betonte der Pontifex.

Viel Applaus

Mit tosendem Applaus und Jubel hatten hunderttausende auf dem Petersplatz versammelte Pilger Leo XIV., der vor Beginn der Messe in einem offenen Auto stehend durch die Menge fuhr, begrüßt. Gläubige aus den Vereinigten Staaten schwenkten US-Fahnen. Der Pontifex aus den USA winkte den Menschen lächelnd zu und segnete sie.

Bei sommerlichem Wetter strömten etwa 250.000 Menschen zum Vatikan. Der italienische Zivilschutz und die Sicherheitskräfte sperrten das Gebiet um den Vatikan weiträumig ab. Auch Südtiroler unterstützen die Behörden (UT24 berichtete). Zum Schutz der zahlreichen Staatsgäste waren Anti-Terror-Truppen im Einsatz.

APA/UT24

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