KI in der Südtiroler Landesverwaltung

Laut Landeshauptmann Arno Kompatscher soll die KI im Interesse der Bürger eingesetzt werden. Josef T. Hofer, Direktor der Informatikabteilung, betont das Potenzial zur Effizienzsteigerung. Gleichzeitig sollen ein strategischer Ausschuss, ein Ethikkomitee und ein operatives Gremium für Koordination, Kontrolle und Transparenz sorgen. Zentraler Bestandteil ist das neue SIAG lab.ai im NOI Techpark, das mit Forschung, Entwicklung und Fortbildung betraut ist. Ein Abschluss einer Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) mit Microsoft soll dabei helfen, technologische Standards zu sichern, so das LPA in einer Aussendung.
Konkreter wurden diese Pläne beim IT-Stakeholder-Forum in der Eurac vorgestellt. Generaldirektor Alexander Steiner bezeichnete die KI als „bahnbrechende Technologie“, die nun in allen Bereichen der Landesverwaltung Einzug halten soll. Peter Decarli von Eurac Research kündigte an, dass die Auswirkungen wissenschaftlich begleitet und messbar gemacht werden sollen. Die SIAG wird dabei als zentraler technischer Partner agieren und eng mit Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten.
Im zweiten Teil des Treffens stand die Gebäudedatenmodellierung (BIM) im Fokus. Diese digitale Planungsmethode soll Bauprojekte effizienter, kostengünstiger und nachhaltiger machen. Laut Informatikchef Hofer lassen sich mit BIM die Planungszeit um bis zu 30 Prozent, Baukosten um 20 Prozent und Energieverbrauch um 30 Prozent reduzieren. Projekte wie der „Digitale Zwilling“ und das EFRE-Vorhaben zur Verwaltung von Schulgebäuden zeigen bereits erste Anwendungsmöglichkeiten.
Mit dem Doppelvorstoß in KI und digitale Bauplanung will Südtirol technologisch eine Vorreiterrolle einnehmen. Offen bleibt, wie stark ethische Prinzipien, Datenschutz und Bürgerinteressen tatsächlich berücksichtigt werden – und ob die Zusammenarbeit mit Großkonzernen wie Microsoft langfristig im Sinne des öffentlichen Interesses gestaltet werden kann.






