von mag 13.05.2025 11:32 Uhr

Einweihung des „Schabna Themenwegs“

Am 10. Mai 2025 wurde in Schabs der neu errichtete „Schabna Themenweg“ feierlich eingeweiht. Das von der Schützenkompanie „Peter Kemenater Schabs-Aicha“ initiierte Projekt bietet Geschichtsinteressierten einen einzigartigen Einblick in die historische Entwicklung der Dörfer Schabs und Aicha. Zahlreiche Besucher, darunter Vertreter der Gemeinde, Mitglieder der Schützenkompanie und die Dorfbevölkerung, nahmen an der Veranstaltung teil.

Am Wochenende wurde der neue Themenweg in Schabs feierlich gesegnet. v.l.: Pfarrer Michael Bachmann, der ehemalige Hauptmann Roland Seppi und der aktuelle Hauptmann der Schabner Schützenkompanie Martin Ploner (Bild: Schützenkompanie Peter Kemenater Schabs-Aicha).

Feierliche Segnung und Grußworte

Den Auftakt der Feierlichkeiten bildete die Segnung des Themenwegs durch Pfarrer Michael Bachmann. In seiner Ansprache hob Bachmann die Bedeutung des Gedenkens an die Geschichte des Landes hervor und lobte das Engagement der Schützenkompanie sowie aller Unterstützer. Bürgermeister Überbacher richtete in seinem Grußwort lobende Worte an die Initiatoren und betonte die Wichtigkeit der Geschichtsvermittlung für die Dorfgemeinschaft. Er bedankte sich außerdem für die „hochinteressante Freilicht-Tirolensie“, die ein bedeutendes kulturelles Angebot für das Dorf darstelle.
Besonders beeindruckend war die Einführung durch Roland Seppi, ehemaliger Hauptmann der Schützenkompanie „Peter Kemenater Schabs-Aicha“. In seiner Rede erinnerte er an die Arbeiten von Pfarrer Adalbert Steinmeier, der bereits vor Jahrzehnten die Kapelle „Urlaub Stöckl“ saniert und gemeinsam mit Bürgern aus Aicha gepflegt hatte. „Dieses Schmuckstück, das wir heute hier sehen, ist ein Sinnbild für das Bewahren unserer Geschichte,“ betonte Seppi. Auch der historische Kreuzweg vom Sonneck herauf sei damals unter Steinmeiers Führung gestaltet und später erneuert worden.
Anwesend war auch Frau Brigitte Valazza als politische Vertreterin der Fraktion Aicha, die sich lobend zu diesem erweiterten kulturellen Angebot der Dörfer Aicha und Schabs äußerte und sich bei den Schützen für die Initiative bedankte. Als politischer Vertreter der Fraktion Schabs wohnte Gemeinderat Andreas Köck der Feier bei.

  • Neben den vielen Schautafeln findet man den Weg entlang auch einen Tiroler Standschützen in Lebensgröße. v.l.: Hptm. Martin Ploner, Pfarrer Michael Bachmann und Bürgermeister Alexander Überbacher (Bild: Schützenkompanie Peter Kemenater Schabs-Aicha).

Ein Rundgang durch die Geschichte

Der „Schabna Themenweg“ erstreckt sich vom Hotel Sonneck bis zum Nussbaumerhof und weiter zum Urlaubstöckl, einem der zentralen Schauplätze des Dorfes. An zwölf Schautafeln werden weltliche, religiöse und geschichtliche Begebenheiten der Fraktionen Schabs und Aicha lebendig dargestellt. So erfahren Besucher mehr über die Hinrichtung des berüchtigten Lauterfressers Matthäus Perger, die Pallgrube als historische Stätte, die geplante Festungsanlage beim heutigen Café Lanz sowie das ehemalige Militärgelände am Flötscherhof. Die umfassende Dokumentation wird durch Bildmaterial und QR-Codes ergänzt, die zusätzliche Hörinhalte in drei Sprachen bieten.
„Wir wollten Neugierde erwecken und den Stolz auf unsere Heimat stärken“, erklärte Martin Ploner, Hauptmann der Schützenkompanie Peter Kemenater Schabs-Aicha. Er hob auch die besondere historische Verbindung der beiden Fraktionen hervor: „Hoch leben die zwei Fraktionen Schabs und Aicha, die vor ungefähr 100 Jahren noch eine eigene politische Gemeinde waren, die uns leider Gottes vom Faschismus genommen wurde.“ Die Texte wurden von Historikern und Fachleuten zusammengestellt, deren Namen auf den Schautafeln verewigt sind. Für die dreisprachige Übersetzung und Aufbereitung der Inhalte zeichnete sich Hanna Kirchler, Marketenderin der Schützenkompanie, verantwortlich. „Für ihren Einsatz gebührt ihr ein großer Dank“, würdigte Ploner ihre Arbeit.

Ein Gemeinschaftsprojekt mit Herzblut

Die Entstehung des Themenwegs sei nicht immer einfach gewesen, berichtete Seppi. Über fünf Jahre habe es gedauert, das Projekt – auch bedingt durch die Corona-Pandemie – fertigzustellen. Umso größer sei nun die Freude über die gelungene Umsetzung. Neben der Schützenkompanie „Peter Kemenater Schabs-Aicha“ trugen auch der Tourismusverein, der Bildungsausschuss sowie Grundbesitzer zur Realisierung bei.
„Der Themenweg ist eine Freilicht-Tirolensie, die unsere Geschichte erlebbar macht,“ sagte Martin Ploner abschließend. „Möge dieser Weg das Bewusstsein für unsere Vergangenheit stärken und die Dorfgemeinschaft weiter zusammenwachsen lassen.“
Mit der Einweihung des „Schabna Themenwegs“ verfügt Schabs nun über einen weiteren Anziehungspunkt für Einheimische und Besucher, der Geschichte nicht nur erzählt, sondern an ihren Ursprungsorten erfahrbar macht.

  • Bild: Schützenkompanie Peter Kemenater Schabs-Aicha
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