Dorfleben stirbt – Süd-Tiroler Freiheit kämpft für das Wirtshaus im Ortskern

In vielen Südtiroler Gemeinden verschwinden die traditionellen Dorfgasthäuser – und mit ihnen zentrale Orte der Begegnung. Besonders ältere Menschen, Jugendliche und Gäste leiden unter dem Wegfall dieser Treffpunkte. „Wenn es im Dorf keinen Treffpunkt mehr gibt, stirbt das soziale Leben“, warnt Landtagsabgeordneter Hannes Rabensteiner von der Süd-Tiroler Freiheit.
Mit einem Antrag im Landtag im Mai wollte die Bewegung diesem Trend entgegenwirken. Ziel war es, die bestehenden Förderkriterien so zu überarbeiten, dass auch jene Betriebe finanzielle Unterstützung erhalten, die sich zwar im Ortszentrum befinden, aber aufgrund zu strenger Regelungen bisher leer ausgehen.
Ein Beispiel dafür ist Schabs: Im Dorfzentrum gibt es kein Gasthaus mehr. Zwei Bars an der Straße ins Pustertal liegen knapp unter einem Kilometer entfernt – und blockieren damit laut geltender Förderkriterien den Anspruch auf Unterstützung für ein neues Gasthaus im Zentrum. Für die Süd-Tiroler Freiheit ein klarer Fall von fehlender Praxistauglichkeit der Regeln.
Landtag lehnt Antrag ab – Bewegung bleibt dran
Neben angepassten Förderkriterien forderte der Antrag auch eine Prüfung steuerlicher Erleichterungen für Gasthäuser sowie neue Nutzungsmöglichkeiten – etwa als Postpartner. Zudem war ein dreistufiges Fördersystem vorgesehen, das je nach Verpflegungsangebot des Betriebs gestaffelt sein sollte. Doch die Landesregierung erteilte dem Vorstoß eine Absage. Die Mehrheit argumentierte, dass mit den Änderungen von 2024 bereits Maßnahmen auf den Weg gebracht worden seien und man deren Wirkung zunächst ein weiteres Jahr abwarten wolle.
Für Hannes Rabensteiner ist das unverständlich: „Unsere Dörfer brauchen lebendige Ortskerne – und dazu gehört das Gasthaus!“ Die Süd-Tiroler Freiheit kündigte an, weiter Druck zu machen, um das Wirtshaus als sozialen Mittelpunkt im Dorf zu erhalten. Der Einsatz für eine echte Wirtshauskultur und lebendige Ortszentren soll weitergehen.






