„Das Leben hier ist ein Privileg“: Großbritannien will Einwanderungsstopp

Während sich weite Teile Europas noch in „Willkommenskultur“ und „bunter Vielfalt“ verlieren, zieht Großbritannien einen Schlussstrich. Premierminister Keir Starmer verkündet eine Einwanderungsreform, die sich gewaschen hat: Das Leben in Großbritannien sei ein Privileg, kein Automatismus – und genau danach soll nun auch gehandelt werden.
Ein „White Paper“ legt die Marschrichtung fest: Strengere Voraussetzungen, höhere Hürden, klare Leistungsanforderungen. Pflegekräfte etwa, die bisher mit dem sogenannten Care Worker Visa ins Land kamen, sollen künftig nicht mehr automatisch ein Aufenthaltsrecht erhalten. Die Daueraufenthaltsoption für weniger qualifizierte Berufe wird gekappt, das Visum für Fachkräfte wird an einen Hochschulabschluss gekoppelt. Und die Einbürgerungsfrist wird auf zehn Jahre verdoppelt – außer man gehört zur wirtschaftlichen Elite.
Was viele nicht erwartet hätten: Diese Kehrtwende kommt nicht von einem Hardliner der Rechten, sondern von einem Labour-Premier. Doch sie ist Ausdruck einer Realität, die auch von links nicht länger ignoriert werden kann: Die Belastungen durch hohe Zuwanderung – ob auf dem Wohnungsmarkt, im Bildungssystem oder in der öffentlichen Ordnung – sind längst messbar, spürbar und politisch explosiv.
Der Brexit war erst der Anfang
Schon mit dem EU-Austritt hatte Großbritannien signalisiert, dass man wieder über das eigene Grenzregime entscheiden will. Doch entgegen aller Versprechen stieg die Nettozuwanderung zuletzt auf über 700.000 Menschen jährlich – ein Rekordwert. Dass nun auch EU-Bürger wieder unter verschärfte Bedingungen fallen, wird nicht nur Studenten und Austauschwillige treffen, sondern vor allem eines klarmachen: Die Zeit der offenen Grenzen scheint in Großbritannien vorbei zu sein.
Starmer spricht vom „Ende des gescheiterten Experiments mit offenen Grenzen“. Ein bemerkenswerter Satz, der sich auch als Ohrfeige für Jahrzehnte britischer Migrationspolitik lesen lässt. Dass ausgerechnet ein Premier der politischen Mitte diesen Satz ausspricht, ist bezeichnend: Die Zeit der ideologischen Schönfärberei ist zu Ende. Die Bevölkerung hat genug – und das nicht nur auf der Insel.
Ein Vorbild für die EU?
Die britische Reform ist mehr als innenpolitisches Kalkül. Sie ist ein Weckruf. Ein Signal auch an jene Regierungen in Europa, die ihre Bürger seit Jahren mit Durchhalteparolen und integrationsromantischen Wunschträumen abspeisen. Während Länder wie Österreich, Deutschland oder Schweden unter den Folgen unkontrollierter Zuwanderung ächzen, wird in Großbritannien nun offenbar die Reißleine gezogen.
Natürlich kommt der Vorstoß nicht zufällig: Der Erfolg der migrationskritischen Reform UK setzt Starmer unter Druck. Doch das ändert nichts am politischen Gehalt dieser Maßnahme. In einer Zeit, in der nationale Identität und soziale Stabilität wieder zentrale Themen sind, wirkt dieser Schritt – ob echt oder taktisch motiviert – wie ein Tabubruch, der Nachahmer finden könnte.
Leistung zählt
Die Botschaft ist klar: Wer nach Großbritannien will, muss etwas mitbringen – und nicht nur Erwartungen. Die Reformen sind ein Schritt in Richtung Leistungsgerechtigkeit im Einwanderungsrecht. Sie setzen ein Zeichen für Selbstbestimmung, nationale Interessen und das Recht eines Landes, darüber zu entscheiden, wer Teil der Gemeinschaft werden darf – und wer nicht.
Ob diese Linie hält, wird sich zeigen. Doch eines ist sicher: In einer Zeit, in der viele europäische Staaten sich selbst verleugnen, wagt Großbritannien wieder Souveränität.






