von ih 12.05.2025 09:42 Uhr

Brutaler Angriff vor Krankenhaus Bozen

In Bozen hat sich vor wenigen Tagen ein erschütternder Fall häuslicher Gewalt ereignet. Vor dem Eingang des Krankenhauses wurde eine Frau brutal von ihrem Ehemann zusammengeschlagen – mitten am Tag, und direkt vor den Augen ihrer drei minderjährigen Kinder.

Das Kind befindet sich derzeit (Archiv/UT24/su)

Mehrere Augenzeugen alarmierten über die Notrufnummer 112 die Polizei. Sie berichteten, wie ein Mann seiner Frau heftig ins Gesicht schlug, sie zu Boden warf und dann an den Haaren über den Boden schleifte.

Die Polizei war schnell vor Ort. Beim Eintreffen der Beamten hörte der Mann sofort auf, die Frau zu schlagen, und versuchte, mit seinem Auto zu fliehen. Die Beamten konnten ihn jedoch rechtzeitig stoppen. Auf die Frage nach seinem Verhalten antwortete er lediglich: „Ja, wahrscheinlich habe ich etwas übertrieben.“

Die Frau war deutlich gezeichnet von der Gewalt: Ihr Gesicht war geschwollen und sie hatte mehrere blaue Flecken und Schürfwunden. Noch am Ort des Geschehens brach sie in Tränen aus und erzählte den Polizisten, dass der Angreifer ihr Ehemann sei. Die beiden befanden sich gerade in Trennung. Weil er sie und eine der Töchter ins Krankenhaus bringen sollte, sei er in Wut geraten – so wie es wohl schon oft in der Vergangenheit geschehen sei.

Endlich fasste die Frau den Mut, ihren Mann anzuzeigen. Sie berichtete, dass sie seit über zehn Jahren unter seiner körperlichen und seelischen Gewalt leide. Bereits früher hatte sie einmal Anzeige erstattet, diese dann aber wieder zurückgezogen. Der Mann hatte sich geweigert, an einem Anti-Gewalt-Training teilzunehmen, und war immer wieder gewalttätig gegenüber seiner Frau und den gemeinsamen Kindern geworden. Bereits im Juli des Vorjahres hatte die Frau deshalb in einem geschützten Wohnraum Zuflucht gesucht.

Die Polizei nahm den 45-jährigen Bozner wegen Stalkings fest. Er wurde direkt ins Gefängnis gebracht. Die Frau wurde im Krankenhaus medizinisch versorgt – Ärzte stellten ein Gesichts-Trauma und mehrere Prellungen fest.

Angesichts der Schwere des Falls hat Quästor Paolo Sartori zudem eine besondere Schutzmaßnahme gegen den Mann verhängt – eine sogenannte polizeiliche Verwarnung. Sartori betonte, dass Gewalt in der Familie nicht nur ein Verbrechen sei, sondern auch ein tief verwurzeltes gesellschaftliches Problem. Die Polizei arbeite eng mit lokalen Institutionen und Hilfsorganisationen zusammen, um Frauen zu unterstützen, sich zu wehren, Hilfe zu holen und Gewalt öffentlich zu machen.

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