von lif 11.05.2025 11:18 Uhr

Die Stimmen zum Muttertag

Anlässlich des heutigen Muttertages (11. Mai) haben drei Politikerinnen ihre Stimmen im Rahmen von Aussendungen geteilt. Nachfolgend können Sie diese lesen.

Zum Muttertag - Foto: Josef Türk Jun / Flickr

Renate Gebhard: „Politik braucht mutige und engagierte Mütter“

Die SVP-Landesfrauenreferentin Renate Gebhard nimmt den Muttertag nicht nur zum Anlass, Müttern für ihre Familienarbeit zu danken, sondern auch für Engagement auf politischer Ebene: „Wir brauchen noch mehr Mütter in der Politik, um unseren Bedürfnissen Gehör zu verschaffen und konkret Veränderungen zu bewirken“, fordert die Politikerin (und Mutter) auf.

Als Renate Gebhard 2013 das erste Mal für die römische Abgeordnetenkammer kandidierte, war sie schwanger – und deshalb starker Kritik ausgesetzt. Gerade deswegen ist die SVP-Landesfrauenreferentin der Meinung, dass Mütter sich verstärkt politisch engagieren sollten, „denn wer weiß besser als Frauen mit Kindern, was unsere Familien brauchen, um ihren Alltag organisatorisch und finanziell besser zu bewältigen?“, wirft die SVP-Landesfrauenreferentin in den Raum. „Es braucht natürlich Mut, Organisationstalent und Unterstützung, um mit Familie ein politisches Amt zu übernehmen“, weiß Gebhard, „aber die Politik braucht Frauen, die für ihre Sache brennen, die sich einsetzen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, für die finanzielle Entlastung von Familien, für eine gute und flexible Kinderbetreuung, für familiengerechtes Bauen und Sanieren – Frauen, die mitreden, die mitentscheiden, die mitgestalten.“ Dies gelte besonders in den Gemeinden, die viel Gestaltungsraum für eine konkrete politische Arbeit bieten. „Oft sind es kleine Schritte, die Familien das Leben erleichtern können“, weiß Gebhard, „was natürlich den großen Anliegen keinen Abbruch tut“, denkt die Landesfrauenreferentin an Themen wie die rentenmäßige Absicherung von Erziehungszeiten.

Umso erfreuter ist die SVP-Landesfrauenreferentin, dass bei den jüngsten Gemeinderatswahlen so viele Frauen und Mütter den Sprung in den Gemeinderat geschafft haben. „Ich bin mir durchaus dessen bewusst, dass für viele Mütter ein politisches Amt ein zusätzlicher Auftrag zu den vielen anderen Aufgaben bedeutet, die auf ihren Schultern lasten“, rückt Gebhard ins Bewusstsein. „Dennoch bin ich froh, dass sich so viele Frauen einer Kandidatur gestellt und so viele Frauen gewählt worden sind: Gemeinsam wird es uns gelingen, unsere Gemeinden so zu gestalten, dass Kinder nicht als ein Problem, sondern Familien als eine Bereicherung wahrgenommen werden.“ Dadurch würden die Anliegen der Frauen, Mütter und Familien auch in der Landes- und Staatspolitik Rückenwind und ein Fundament erfahren, „denn auch dort brauchen wir Politikerinnen – erfahrungsgemäß sind es in den seltensten Fällen Männer –, die den Fokus auf unsere Familien setzen.“

STF: „Ein Tag der Heldinnen“

Mütter verdienen höchste gesellschaftliche und politische Anerkennung. Als Zeichen des Dankes organisierte die „Süd-Tiroler Freiheit“ eine Muttertagsaktion. Am gestrigen Samstag, 10. Mai, wurden in mehreren Gemeinden Südtirols Bambus-Taschenspiegel als kleines Geschenk an die Mütter verteilt. „Wir wollen den Frauen damit einmal mehr unsere Wertschätzung zeigen – sie sind das Rückgrat unserer Gesellschaft“, so Karin Meister. 

Trotzdem werden sie in der Gesellschaft oft übersehen oder gar benachteiligt. Die Geburtenrate liegt in Südtirol nur noch bei 1,51 Kindern pro Frau. „Ein alarmierender Wert“m betont die Bewegung. Karriere, hohe Lebenshaltungskosten, kein leistbarer Wohnraum und fehlende Betreuungsmöglichkeiten schrecken viele Frauen vom Muttersein ab. „Kinder gelten vielfach als Belastung, statt als Bereicherung – das muss sich endlich ändern. Mutterschaft darf keine Sackgasse für persönliche und berufliche Entwicklung sein“, fordert Meister weiter. Mütter tragen die Zukunft unseres Volkes – zuerst unter ihrem Herzen und dann auf ihren Schultern. Sie leisten Tag für Tag Übermenschliches in allen Lebensbereichen. „Unsere Mütter sind wahre Heldinnen – ohne sie gäbe es keine Zukunft“, sagt Karin Meister, Frauensprecherin der „Süd-Tiroler Freiheit“.

„Mütter sind keine Selbstverständlichkeit – sie sind unser größter Schatz. Es ist höchste Zeit, sie auch so zu behandeln!“

  • Karin Meister (Bild: STF)

Waltraud Deeg: „Mütter verdienen mehr als Blumen – sie brauchen langfristige Absicherung“

„Mütter leisten Großartiges und dafür gebührt ihnen ein großes Dankeschön! Dieses Dankeschön sollte sich aber nicht nur auf den Muttertag einmal im Jahr beschränken. Mütter müssen für ihren Einsatz langfristig abgesichert werden. Dafür müssen die Erziehungszeiten für Kinder, aber auch die vielfach von Frauen geleisteten Pflegezeiten, gesellschaftlich vollständig anerkannt und honoriert werden. Wer Care-Arbeit in der Familie und für die Familie leistet, muss im staatlichen Rentensystem langfristig abgesichert sein“, so Waltraud Deeg. „In vielen Bereichen – insbesondere bei der Lohn- und Rentenabsicherung von Frauen – besteht großer Aufholbedarf. Das sind für mich zwei der zentralen Gründe, warum Italien eine der niedrigsten Geburtenraten weltweit hat“, betont Deeg.

Auch innerhalb des Staatsgebiets zeigt sich dieser Zusammenhang: Die Region Welsch- und Südtirol bietet laut der aktuellen Ausgabe des AMPI-Berichts (ein Messinstrument, das die Gleichstellung und Lebensqualität von Frauen in den italienischen Regionen erfasst) die besten Voraussetzungen für Frauen. Und obwohl auch hier seit 2021 ein Rückgang der Geburtenzahlen verzeichnet wird, liegt die Geburtenrate nach wie vor auf dem höchsten Niveau im Staatsgebiet.

„Die Autonomen Provinzen Bozen und Trient sind zudem die einzigen Realitäten, die im Rahmen ihrer Zuständigkeiten integrierende Maßnahmen zur Absicherung der Erziehungs- und Pflegezeiten auf den Weg gebracht haben und auch finanzieren. Aber es braucht noch mehr“, sagt Deeg. Neben der Anerkennung der Erziehungs- und Pflegearbeit für die Altersabsicherung gelte es ebenso, eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen. Auch die Anerkennung von Studientiteln müsse leichter und schneller erfolgen, um den Wiedereinstieg von Müttern nach der Familienphase in die Arbeitswelt zu erleichtern.

  • SVP-Abgeordnete Waltraud Deeg
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