„Der Körper der Frau gehört der Frau“

Landesrätin Rosmarie Pamer (zuständig für Soziales, Familie und Ehrenamt) erteilte dem Vorschlag eine deutliche Absage. Der Antrag, so Pamer, sei „wenig empathisch, undifferenziert und unausgegoren“. Vor allem mangele es ihm an Verständnis für die komplexen und persönlichen Entscheidungsprozesse, die einer Abtreibung oder Adoptionsfreigabe vorausgehen.
„Der Körper der Frau gehört der Frau – sie entscheidet, was damit geschieht“, betonte Pamer. Eine Adoption könne nicht pauschal als Alternative zur Abtreibung dargestellt werden. Beide Entscheidungen seien äußerst schwerwiegend und würden meist in belastenden Ausnahmesituationen getroffen.
Pamer erinnerte zudem daran, dass in Südtirol bereits zahlreiche Unterstützungs- und Beratungsangebote für Frauen bestünden. So biete die vom Land finanzierten Familienberatungsstellen psychosoziale Beratung sowie Informationen zu freiwilligem Schwangerschaftsabbruch und möglichen Alternativen. 2023 nahmen 86 Frauen dieses Angebot in Anspruch.
Zusätzlich fördert das Land Einrichtungen wie die „Bewegung für das Leben“ oder das „Zentrum Ja zum Leben“ mit insgesamt 85.000 Euro jährlich. Auch die „Dienststelle Adoption Südtirol“, die mit knapp 287.000 Euro gefördert wird, biete umfassende Beratung zum Thema Adoption und leiste Sensibilisierungsarbeit.
Pamer schloss nicht aus, das Bewusstsein für die Möglichkeit einer Adoption als Alternative zur anonymen Aussetzung eines Neugeborenen zu stärken – dies sei in anderen italienischen Regionen bereits geschehen. Eine pauschale Gegenüberstellung von Adoption und Schwangerschaftsabbruch, wie im vorliegenden Antrag, lehnte sie jedoch entschieden ab.






