von lif 02.05.2025 17:12 Uhr

So reisen die Menschen nach Südtirol

Das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) hat erstmals den Tourismus in Südtirol nach Kalenderjahr statt Tourismusjahr analysiert. Ziel dabei sei es, ein ganzjähriges Bild des touristischen Geschehens zu erhalten und langfristige Entwicklungen besser zu erkennen.

Symbolbild

Mehr Gäste und Übernachtungen als im Vorjahr

Im Jahr 2024 wurden in Südtirol insgesamt 8,7 Millionen Ankünfte (+3,3 Prozent gegenüber 2023) und 37,1 Millionen Übernachtungen (+2,6 Prozent) gezählt. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 4,2 Tage – etwas weniger als im Vorjahr (4,3 Tage). Die längsten Aufenthalte verzeichneten die Monate Jänner, Februar und August (jeweils 4,8 Tage), die kürzesten der November (2,8 Tage).

August ist Rekordmonat

Der August war mit 6.032.626 Übernachtungen und 1.269.145 Ankünften der stärkste Monat des Jahres – ein neuer Rekordwert, berichtet das ASTAT. Im Gegensatz dazu ging der Tourismus im April deutlich zurück: Die Ankünfte sanken um 32,8 Prozent, die Übernachtungen um 32 Prozent. Der Grund dafür liegt wahrscheinlich im Osterdatum: Ostern fiel 2024 auf den 31. März, 2023 hingegen auf den 9. April.

Übernachtungsangebot wächst weiter

Im Jahr 2024 standen den Gästen in Südtirol 253.592 Betten in 11.918 Betrieben zur Verfügung. Das sind 4,2 Prozent mehr Betten und 1,3 Prozent mehr Betriebe als im Vorjahr. Die meisten Betten befinden sich im Pustertal (76.703), das entspricht 30,2 Prozent des gesamten Angebots. Gleichzeitig hat Bozen mit +6,1 Prozent das größte Bettenwachstum, obwohl die Zahl der Betriebe dort leicht zurückging (-0,6 Prozent).

Mehrheit der Betten in gastgewerblichen Betrieben

63,2 Prozent der Betten befinden sich in gastgewerblichen Unterkünften, 36,8 Prozent in nicht gastgewerblichen. Am beliebtesten sind nach wie vor die 3-Sterne-Hotels mit 1.454 Betrieben und 62.200 Betten – sie machen 24,5 Prozent des Gesamtangebots aus. Die meisten nicht gastgewerblichen Betriebe sind Privatquartiere (4.374 Betriebe mit 33.981 Betten).

Unterschiede bei der Beliebtheit der Kategorien

3-Sterne-Hotels zählen die meisten Ankünfte (2,7 Mio.) und Übernachtungen (10,4 Mio.). 5-Sterne-Hotels legen deutlich zu (+10,1 Prozent Ankünfte, +8,8 Prozent Übernachtungen), bleiben mit 1,8 Mio. Nächtigungen aber eine kleinere Kategorie. In 1- und 2-Sterne-Hotels zeigt sich ein gemischtes Bild: Die Ankünfte sinken leicht, die Übernachtungen steigen.

Bei den nicht gastgewerblichen Betrieben führen die Urlaub-am-Bauernhof-Betriebe bei den Übernachtungen (3,7 Mio.), bei den Ankünften jedoch die Privatquartiere (720.285 Gäste).

Gäste aus Deutschland bleiben größte Besuchergruppe

Auch 2024 dominieren deutsche Gäste mit 41,8 Prozent der Ankünfte (3,65 Mio.) und 47,3 Prozent der Übernachtungen (17,5 Mio.). Gäste aus Italien (inkl. Südtirol) folgen mit 30,7 Prozent bzw. 28,3 Prozent. Diese Zahlen zeigen, dass deutsche Gäste im Schnitt länger bleiben. Die D-A-CH-I-Staaten (Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien) machen gemeinsam 83,5 Prozent der Übernachtungen aus (2015: 88,6 Prozent).

Die Bedeutung anderer Herkunftsländer nimmt jedoch zu: Besonders auffällig ist der Zuwachs aus asiatischen Ländern (von 94.927 auf 527.126 Übernachtungen) sowie den USA (von 121.170 auf 443.783).

Pustertal an der Spitze

Mit 11,5 Millionen Übernachtungen liegt das Pustertal an der Spitze und stellt damit 31 Prozent des Landesergebnisses. Es folgen das Burggrafenamt mit 20,8 Prozent (7,7 Mio. Übernachtungen) und Bozen mit dem niedrigsten Anteil (945.745 Übernachtungen). Während im Pustertal vor allem italienische Gäste dominieren (42,9 Prozent), liegt der Anteil der deutschen Gäste im Burggrafenamt bei fast 70 Prozent. In Bozen wiederum überwiegen Gäste aus anderen Ländern (39,7 Prozent).

Sommer stark, Winter schwach

Die durchschnittliche Bettenauslastung lag 2024 bei 39,9 Prozent. Gastgewerbliche Betriebe schnitten mit 46,1 Prozent deutlich besser ab als nicht gastgewerbliche (29,4 Prozent). Die höchste Auslastung wurde im August erreicht (76,7 Prozent), die niedrigste im November (9,8 Prozent). Besonders stark ausgelastet sind 5-Sterne-Betriebe mit 67,4 Prozent, gefolgt von 4-Sterne-Hotels (58,6 Prozent). Campingplätze erreichen im August sogar 90,1 Prozent Auslastung.

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