AVS warnt: Alpen als „Wasserschloss Europas“ in Gefahr

Nachhaltiges Wassermanagement im Fokus
AVS-Präsident Georg Simeoni schlägt Alarm: Die Alpen speichern Niederschläge in Form von Schnee und Eis und dienen als natürliches Reservoir für Flüsse, Seen und Grundwasser. Doch der Klimawandel setzt dieser Funktion zunehmend zu. Gletscher schmelzen rapide, die Schneefallgrenze steigt, und lange Trockenperioden nehmen zu. „Der alpine Wasserspeicher droht zu versiegen“, warnt Simeoni.
In besonderem Fokus steht für den AVS ein nachhaltiges Wassermanagement – nicht nur in Südtirol allgemein, sondern ganz konkret auf den eigenen Schutzhütten. Dort bemüht man sich, mit gutem Beispiel voranzugehen: Wasser wird sparsam und umweltverträglich genutzt. Die Hütten sollen als Vorbilder für nachhaltiges Verhalten in sensiblen Hochlagen dienen.
„Konkurrenz um Wasser nimmt zu“
Kritisch äußerte sich der AVS zudem zur zunehmenden technischen Nutzung von Wasser, etwa durch Beschneiungsanlagen. Projekte wie das geplante Speicherbecken mit einem Volumen von 120.000 Kubikmetern am Kronplatz oder ähnliche Vorhaben in Kaltern sieht der Verein mit Sorge.
Gemeinsam mit anderen Umweltorganisationen setzt sich der AVS dafür ein, dass dadurch keine sensiblen Lebensräume zerstört werden. „Die Konkurrenz um Wasser nimmt zu – aber wirtschaftliche Interessen dürfen nicht über dem Schutz der natürlichen Wasserkreisläufe stehen“, so Simeoni.
Mit Blick auf Bevölkerung, Politik und Wirtschaft ruft der AVS dazu auf, Wasser als unverzichtbare Lebensgrundlage zu behandeln. Jeder einzelne Liter zähle – ob im Alltag, in der Landwirtschaft oder im Tourismus. Nur durch gemeinsames, bewusstes und nachhaltiges Handeln könne die Zukunft des Alpenwassers gesichert werden.
Hintergrund
Der „Tag zum Schutz der Alpen“ wird seit 2023 jährlich am ersten Freitag im Mai begangen.






