von ag 01.05.2025 06:48 Uhr

Bruneck: Italienischer Wahlzirkus vor dem Kapuziner-Wastl

Ein Auftritt mit Sprengkraft: Die neofaschistische EU-Abgeordnete Elena Donazzan sorgt in Bruneck für Empörung – der Südtiroler Heimatbund spricht von gezielter Provokation und warnt vor nationalistischem Machtgehabe mitten im Gemeindewahlkampf.

Foto: SHB

„Da taucht sie auf, Elena Donazzan, EU-Parlamentarierin der neofaschistischen Fratelli d’Italia, mitten in Bruneck – flankiert von italienischen Parteifahnen, als wäre Südtirol ihr Wohnzimmer“, zeigt sich der Südtiroler Heimatbund empört.

Der Südtiroler Heimatbund kritisiert daher ihren Auftritt vor dem Kapuziner-Wastl, einem Symbol mit historischem Nachhall, als billige Provokation mit tiefem ideologischem Beigeschmack. „Wer hier immer noch glaubt, Rom habe uns vergessen, dem sei dieses gemeindewahlwerbungsinszenierte Schmierentheater als Weckruf empfohlen“, berichtet Obmann Roland Lang.

Donazzan sei nicht irgendwer, so der Südtiroler Heimatbund in einer Aussendung. Sie sei jene Politikerin, die in Italien mit faschistischen Liedern aufgefallen ist und nun in Bruneck den Wahlkampf für Emanuele Di Marcantonio befeuert – einen Fratelli-Kandidaten, der in Südtirol offenbar mit Rom-Patriotismus punkten will. „Ein Video dieses Auftritts ist ein politischer Offenbarungseid: Fremdscham trifft Fremdherrschaft – die Botschaft lautet unverblümt Siamo in Italia“, betont Lang.

Der Südtiroler Heimatbund erkennt in solchen Aktionen keine normale Wahlwerbung, sondern eine gezielte Provokation. Es sei der altbekannte Versuch, italienischen Nationalstolz in einem Land zu inszenieren, das historisch, kulturell und sprachlich nicht zu Italien gehört. „Wer sich über die Absichten dieser Kreise noch Illusionen macht, hat offensichtlich die letzten 100 Jahre verschlafen“, so Lang abschließend.

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