Südtirol unterstützt Bildungsprojekt für benachteiligte Jugend in Brasilien

Die Initiative mit dem Titel „Mit Kunst erziehen: die Rechte aller Mädchen, Jungen und Jugendlichen“ wurde von der italienischen Vereinigung Don Paolo Tonucci – APITO – ins Leben gerufen, gemeinsam mit ihrer brasilianischen Partnerorganisation, die seit über 25 Jahren vor Ort aktiv ist. Südtirol stellte für das Projekt 41.660,48 Euro bereit – ein Großteil aus Landesmitteln, der Rest durch APITO selbst finanziert.
Der Zuspruch war überwältigend: Auf 150 ausgeschriebene Plätze kamen über 430 Bewerbungen. Letztlich wurden 74 Kinder und 109 Jugendliche ausgewählt. Sie nehmen an vielfältigen Kursen in Robotik, Tanz, Theater, Musik, Lesen, Schreiben und Sprachen teil. Die Aktivitäten finden in den Räumlichkeiten von APITO sowie in einer neu renovierten Kindertagesstätte statt.
Doch das Projekt will mehr als Freizeitangebote schaffen. Es versteht sich als Bildungs- und Lebensgemeinschaft. „Hier ist Kunst kein Luxus, sondern ein Weg, besser zu leben“, sagt Delia Boninsegna, Präsidentin von Apito Brasilien. Psychologische Begleitung, Gruppengespräche zu Tabuthemen wie Gewalt oder Schulabbruch sowie die Einbindung von Familien und Lehrkräften sind zentrale Bestandteile.
Das Ziel: Jugendliche sollen nicht nur Empfänger von Hilfe sein, sondern selbst zu aktiven Gestaltern ihres Umfelds werden. Über zehn neue Stellen für pädagogisches Personal wurden bereits geschaffen. APITO engagiert sich außerdem in Kinder- und Jugendräten sowie im Netzwerk der Gemeinschaftsschulen – für eine nachhaltige, lokal verwurzelte Bildungspolitik.
Die Unterstützung aus Südtirol wird in Camaçari als bedeutsames Signal verstanden: ein Zeichen für Solidarität über Kontinente hinweg. Denn das Projekt steht exemplarisch für eine Bildung, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Würde, Rechte und Zukunft schenkt.






