von lif 29.04.2025 15:09 Uhr

Zahl der ausländischen Bevölkerung in Südtirol weiter gestiegen

Laut aktuellen Daten des Landesinstituts für Statistik (ASTAT) haben Ende 2023 mehr als 55.000 Menschen ohne italienische Staatsbürgerschaft in Südtirol gelebt. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung liegt damit bei über zehn Prozent. 

Symbolbild: Pixabay

Allgemeine Zahlen und Entwicklung

Zum Stichtag 31. Dezember 2023 zählte Südtirol 55.913 ausländische Staatsangehörige. Das entspricht 10,4 Prozent der Gesamtbevölkerung. Innerhalb eines Jahres ist diese Zahl um 3.266 Personen gestiegen – ein Plus von 6,2 Prozent. Damit hat sich die Zahl der ausländischen Wohnbevölkerung seit 2003 verdreifacht.

Definition und Statistikgrundlagen

Zur ausländischen Bevölkerung zählen alle Menschen ohne italienische Staatsbürgerschaft – darunter auch Staatenlose. Eingebürgerte Personen gelten rechtlich als Inländer und werden deswegen nicht mehr in der Ausländerstatistik erfasst. Auch Menschen ohne gültigen Aufenthaltstitel sind in den Zahlen nicht enthalten.

Wohnorte und regionale Verteilung

Mehr als die Hälfte (56,8 Prozent) der ausländischen Bevölkerung lebt in einer der sieben größten Gemeinden Südtirols. In Bozen wohnen mit 15.466 Personen 27,7 Prozent aller Ausländer des Landes. In Meran sind es 7.338 (13,1 Prozent) und in Brixen 2.757 (4,9 Prozent).

In einigen Gemeinden ist der Anteil besonders hoch:

  • Franzensfeste: 29,8 Prozent
  • Waidbruck: 21,9 Prozent
  • Brenner: 19,1 Prozent
  • Salurn: 17,5 Prozent
  • Meran: 17,7 Prozent
  • Bozen: 14,5 Prozent

Insgesamt liegen 22 Gemeinden über dem Landesdurchschnitt von 10,4 Prozent, während 31 Gemeinden weniger als fünf Prozent ausländische Bevölkerung aufweisen.

Migration und Bevölkerungsentwicklung

2023 wanderten 7.524 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit nach Südtirol ein, mehr als die Hälfte davon direkt aus dem Ausland (55,7 Prozent). 3.680 verließen das Land, vorwiegend in andere Provinzen. Daraus ergibt sich ein positiver Wanderungssaldo von 3.844 Personen – davon 3.238 durch Zuzug aus dem Ausland.

Im Vergleich dazu verzeichnete die inländische Bevölkerung ein negatives Wanderungsergebnis: 2.307 Inländer verließen Südtirol, nur 857 kehrten zurück. Das ergibt ein Minus von 1.450 Personen.

Geburten und Sterbefälle

Im Jahr 2023 wurden 601 Kinder ausländischer Eltern geboren. Die Geburtenrate der ausländischen Bevölkerung liegt deutlich über jener der Einheimischen. Auch die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau ist höher.

Die Sterberate liegt bei 2,3 Prozent – deutlich niedriger als bei der inländischen Bevölkerung (9,2 Prozent). Die Geburtenbilanz fällt somit positiv aus: +477 bei Ausländern, -345 bei Inländern.

Herkunft und Nationalitäten

Ende 2023 lebten Menschen aus 150 Nationen in Südtirol. Die größte Gruppe stellt Albanien mit 6.924 Personen. Es folgen:

  • Deutschland: 4.698
  • Pakistan: 4.038
  • Rumänien: 3.930
  • Marokko: 3.406
  • Kosovo: 2.556
  • Ukraine: 2.431

Diese sieben Gruppen machen zusammen rund die Hälfte der ausländischen Bevölkerung aus.

31,3 Prozent (17.490 Personen) stammen aus einem EU-Land, darunter 6.432 aus dem deutschsprachigen Raum. Weitere 30,3 Prozent kommen aus europäischen Nicht-EU-Staaten, 20,1 Prozent aus Asien und 13,5 Prozent aus Afrika.

Geschlecht, Alter und Haushaltsstruktur

Die Mehrheit der ausländischen Bevölkerung ist weiblich (51,6Prozent). Insgesamt kommen 93,9 Männer auf 100 Frauen. In vielen osteuropäischen und ostasiatischen Gruppen überwiegen die Frauen, während bei vielen asiatischen und afrikanischen Gemeinschaften die Männer in der Überzahl sind.

Das Durchschnittsalter der ausländischen Bevölkerung liegt bei 37,2 Jahren, jenes der inländischen bei 44,5 Jahren. Nur 6,8 Prozent der Ausländer sind über 64 Jahre alt.

Südtirol zählt 21.785 Haushalte mit Ausländern. 60,8 Prozent sind ledig, 33,6 Prozent verheiratet oder in Partnerschaft.

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