Schlagabtausch zwischen Freiheitliche und STF

Otto Mahlknecht, Vizeobmann der Freiheitlichen, in einer Aussendung: „Was sich die Süd-Tiroler Freiheit heute wieder leistet, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Sven Knoll stilisiert sich einmal mehr zum selbsternannten Retter des Landes – und verdreht dabei Fakten nach Belieben. Zur Erinnerung: Der Name ‚Alto Adige‘ ist seit dem 8. August 1923 amtlich. Das müsste Herr Knoll eigentlich wissen – schließlich veröffentlicht die Süd-Tiroler Freiheit im Jahrestakt Pressemitteilungen, in denen sie genau das beklagt. Heute aber tut man so, als wäre dieser Begriff ein Produkt einer aktuellen Autonomiereform. Das ist nicht nur unseriös, das ist pure Desinformation“, so Mahlknecht.
Die Wahrheit sei laut Mahlknecht folgende: „Die geplante Änderung am Autonomiestatut ist nichts anderes als eine rechtliche Anpassung, wie sie schon im Jahr 2001 mit der italienischen Verfassungsreform vorgenommen wurde. Seitdem heißt die Region offiziell ‚Trentino-Alto Adige/Südtirol‘ – und niemand in Südtirol wurde je gezwungen, ‚Alto Adige‘ zu sagen oder zu schreiben. Auch jetzt wird niemand gezwungen. Die amtliche Bezeichnung für Südtirol im Deutschen bleibt ‚Autonome Provinz Bozen – Südtirol‘ – und daran wird sich auch nichts ändern.“
„Was die STF hier betreibt, ist politisches Theater auf Kosten der Bevölkerung. Mit Falschbehauptungen, emotionaler Aufwiegelung und einer gehörigen Portion Geschichtsvergessenheit versucht man, sich als letzte Bastion des Widerstands zu inszenieren. Dabei ist man längst zur Karikatur der eigenen Rhetorik geworden“, schreiben die Freiheitlichen und sagen: „Wer so dreist die Tatsachen verdreht, hat im ernsthaften politischen Diskurs nichts mehr verloren. Die Menschen in Südtirol haben ein Recht auf Ehrlichkeit – nicht auf ideologische Schaukämpfe von vorgestern“, schließt Mahlknecht die Aussendung der Freiheitlichen.
STF schießt zurück
Die Süd-Tiroler Freiheit weist in einer Aussendung die Aussagen von Otto Mahlknecht entschieden zurück, wonach mit der Autonomiereform der Begriff „Alto Adige“ nicht in der deutschen Sprache amtlich eingeführt werden soll. Diese Behauptung sei nachweislich falsch. In Punkt s) des Textes für die Autonomiereform heiße es wörtlich, dass die Region zukünftig „in deutscher Sprache: Region Trentino-Südtirol/Alto Adige“ heißen wird.
„Von einem Juristen wie Dr. Mahlknecht wäre eigentlich zu erwarten gewesen, dass dieser den Text für die Autonomiereform gelesen hat, damit er weiß, wovon er redet“, behauptet die STF.
Zudem handle es sich, anders als von Mahlknecht behauptet, keineswegs lediglich um eine rechtliche Anpassung der Verfassungsreform von 2001, da mit dieser die Bezeichnung für die Region in deutscher Sprache überhaupt nicht berührt wurde. Vielmehr sei mit der Verfassungsreform von 2001 der Name „Südtirol“ endlich offiziell anerkannt worden, allerdings lediglich als Teilbezeichnung für die Region und im alleinigen offiziellen italienischen Text.
In der deutschen Fassung des Autonomiestatuts hingegen heißt die Region nach wie vor im betreffenden Artikel 114 „Region Trentino-Südtirol“. Der Begriff „Alto Adige“ komme laut STF an keiner einzigen Stelle der deutschen Fassung des Autonomiestatuts vor. Doch genau dies solle sich nun – auf Betreiben von Alessandro Urzì – ändern. Die bisherige Bezeichnung „Region Trentino-Südtirol“ solle also durch die Bezeichnung „Region Trentino-Südtirol/Alto Adige“ ersetzt werden.
„Was Otto Mahlknecht auch nicht zu wissen scheint: Im Autonomie-Sonderausschuss des Landtages wurde ausführlich und von mehreren Parteien die Festschreibung des Begriffs ‚Alto Adige‘ in der deutschen Amtssprache beanstandet. Die Süd-Tiroler Freiheit hat mit mehreren Anträgen im Ausschuss die Streichung von ‚Alto Adige‘ in der deutschen Sprache gefordert, darüber hinaus die Anerkennung von ‚Sudtirolo‘ als Zusatzbezeichnung in italienischer Sprache sowie dass der Begriff ‚Südtirol‘ im amtlichen italienischen Autonomietext zumindest vorrangig vor ‚Alto Adige‘ angeführt wird. Die freiheitliche Landesrätin Ulli Mair hat jedoch zu alledem gar nichts gesagt, um schließlich gemeinsam mit der Mehrheit sämtliche Anträge abzulehnen“, so die Süd-Tiroler Freiheit in ihrer Aussendung.






