von gk 03.04.2025 10:31 Uhr

Schock an der Supermarktkasse: Lebensmittelpreise steigen rasant

Einfache Grundnahrungsmittel werden zunehmend zum Luxusgut. Während die AK in Österreich Alarm schlägt, zeigen auch Daten aus Südtirol einen klaren Trend: Die Lebensmittelpreise klettern weiter – besonders für einkommensschwache Haushalte wird der Alltag immer teurer.

Bild: APA/Deutsche Presse-Agentur GmbH

Ein Blick in den Einkaufswagen reicht, um den Preisschock zu spüren: Lebensmittelpreise steigen seit Jahren, doch aktuell scheint die Teuerung eine neue Dimension erreicht zu haben – sowohl in Österreich, als auch in Südtirol. Die jüngsten Zahlen des Preismonitors der Arbeiterkammer in Österreich und eine Auswertung des Landesinstituts für Statistik (ASTAT) in Bozen zeichnen ein alarmierendes Bild: Der tägliche Einkauf wird für viele zur finanziellen Belastungsprobe.

AK-Preismonitor: Günstigste Produkte deutlich teurer

Ein Warenkorb mit den günstigsten 40 Lebens- und Reinigungsmitteln kostet heute im Schnitt 10,1 % mehr als vor einem Jahr. Besonders heftig sind die Preissprünge bei Bohnenkaffee (+72 %), Orangensaft (+45 %), Butter (+36 %) und Vollmilchschokolade (+33 %). Der Vergleich mit März 2024 zeigt: Statt 73,27 Euro zahlt man jetzt fast 81 Euro – allein für die billigsten Produkte in Supermärkten und Diskontern wie Billa, Spar, Lidl oder Hofer.

Noch dramatischer wird das Bild, wenn man die Preisentwicklung seit Beginn der Teuerungswelle im Herbst 2021 betrachtet: Orangensaft hat sich laut AK um 142 % verteuert, Bohnenkaffee um 126 %, Penne-Nudeln um 97 %. Nur zwölf von 40 beobachteten Produkten wurden günstiger – darunter etwa Kartoffeln. Die AK warnt eindringlich: „Selbst Grundnahrungsmittel werden für viele unleistbar.“

Südtirol: Preisentwicklung deutlich höher als in den Nachbarregionen

Auch in Südtirol zeigt der Trend nach oben: Im Juli 2024 stiegen die Lebensmittelpreise im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 %. Besonders auffällig war der Anstieg bei Produkten wie Zucker (+62,1 %), Reis (+34,1 %) und Butter (+29,7 %). Die allgemeine Inflation lag im Februar 2025 in Bozen bei 2,2 % – deutlich über dem italienischen Schnitt von 1,5 %.

Laut ASTAT ist die Preissteigerung bei Lebensmitteln in Südtirol bereits seit Jahren ein Thema, wobei der Höhepunkt im Jahr 2023 mit einer Inflation von 5,8 % erreicht wurde. Die Preisentwicklung liegt kontinuierlich über dem staatlichen Durchschnitt, was Südtiroler Haushalte besonders trifft – gerade jene mit geringem Einkommen.

Politisches Schweigen statt konkreter Maßnahmen

Während Konsumentenschützer konkrete Maßnahmen gegen die Preisexplosion fordern, bleibt die politische Reaktion uneinheitlich. In Österreich warnt die FPÖ vor einer „Verarmung des Mittelstands“ und kritisiert die Bundesregierung scharf. Die aktuelle Teuerung sei kein Naturereignis, sondern das Ergebnis politischer Versäumnisse. Die FPÖ fordert unter anderem die Abschaffung der CO₂-Steuer, eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel und ein wirksames Preismonitoring.

Die österreichische Bundesregierung hingegen schweigt bislang weitgehend. Die Kritik, sie lasse die Preiswelle ungebremst über die Bevölkerung rollen, wird lauter. Auch die Stimmen der Landesregierung in Südtirol sind diesbezüglich sehr leise. Man kann nur hoffen, dass sich die Wirtschaft hierzulande bald erholen wird.

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