Pilotprojekt „Brenner ohne Grenzen“ vor nächstem Meilenstein

Bürokratische Hürden abbauen – Effizienz steigern
Wie das Land Tirol in einer Pressemeldung mitteilt, analysierte zwischen 2022 und 2024 „Brenner ohne Grenzen“ bestehende Hindernisse im Bahnverkehr und erarbeitete Lösungsansätze, die auch für den Brenner Basistunnel und das europäische Schienennetz anwendbar wären. Besonders im Fokus stehen lange Wartezeiten am Brenner: Züge verlieren hier bis zu 20 Minuten, weil nationale Regelungen uneinheitlich sind. So muss etwa die Energiezufuhr umgeschaltet und die Bremsprüfung wiederholt werden. Tirols Landeshauptmann Anton Mattle betont, dass durch europaweit einheitliche Regeln bis zu 56 Millionen Euro eingespart werden könnten. Das Projekt soll nun auf der Strecke München-Verona umgesetzt werden, um die Effizienz des Schienenverkehrs zu steigern.
Maßnahmen für eine moderne Schieneninfrastruktur
Ein aktueller Bericht zeigt, dass besonders bei Streckenbüchern, betrieblicher Kommunikation und Zugvorbereitungsvorschriften Verbesserungen nötig sind. Ebenso soll die Sprachbarriere im Bahnverkehr beseitigt werden – ähnlich wie in der Luftfahrt, wo Englisch als Standardsprache etabliert ist. Ziel ist es, den Güterverkehr verstärkt auf die Schiene zu verlagern, Grenzaufenthalte schrittweise zu reduzieren und bis 2030 gänzlich abzuschaffen. Auch eine Digitalisierung der Transportdokumente sowie reservierte Slots für Güterzüge am Brenner sind geplant.
Landeshauptmann Mattle unterstreicht: „Die Europäisierung der Schiene ist eine zentrale Stellschraube. Solange nationale Unterschiede bestehen, bleibt der Schienenverkehr ineffizient.“ Die Umsetzung der im Pilotprojekt erarbeiteten Maßnahmen soll dazu beitragen, den Brennerkorridor als Vorbild für ein modernes, grenzüberschreitendes Bahnnetz zu etablieren.






