von veo 10.03.2025 15:17 Uhr

Pilotprojekt „Brenner ohne Grenzen“ vor nächstem Meilenstein

Das Pilotprojekt „Brenner ohne Grenzen“ setzt sich für einen einheitlichen europäischen Eisenbahnraum ein und zeigt, dass Verbesserungen im grenzüberschreitenden Schienenverkehr möglich sind. Nun soll das Projekt auf die nächste Stufe gehoben werden: Die Tiroler EU-Abgeordnete Sophia Kircher bringt das Projekt als „preparatory action“ über den Verkehrsausschuss des EU-Parlaments bei der EU-Kommission ein. Ziel ist es, die Förderung durch die EU fortzusetzen und langfristig einheitliche Standards zu etablieren

Symbolbild: APA

Bürokratische Hürden abbauen – Effizienz steigern

Wie das Land Tirol in einer Pressemeldung mitteilt, analysierte zwischen 2022 und 2024 „Brenner ohne Grenzen“ bestehende Hindernisse im Bahnverkehr und erarbeitete Lösungsansätze, die auch für den Brenner Basistunnel und das europäische Schienennetz anwendbar wären. Besonders im Fokus stehen lange Wartezeiten am Brenner: Züge verlieren hier bis zu 20 Minuten, weil nationale Regelungen uneinheitlich sind. So muss etwa die Energiezufuhr umgeschaltet und die Bremsprüfung wiederholt werden. Tirols Landeshauptmann Anton Mattle betont, dass durch europaweit einheitliche Regeln bis zu 56 Millionen Euro eingespart werden könnten. Das Projekt soll nun auf der Strecke München-Verona umgesetzt werden, um die Effizienz des Schienenverkehrs zu steigern.

Maßnahmen für eine moderne Schieneninfrastruktur

Ein aktueller Bericht zeigt, dass besonders bei Streckenbüchern, betrieblicher Kommunikation und Zugvorbereitungsvorschriften Verbesserungen nötig sind. Ebenso soll die Sprachbarriere im Bahnverkehr beseitigt werden – ähnlich wie in der Luftfahrt, wo Englisch als Standardsprache etabliert ist. Ziel ist es, den Güterverkehr verstärkt auf die Schiene zu verlagern, Grenzaufenthalte schrittweise zu reduzieren und bis 2030 gänzlich abzuschaffen. Auch eine Digitalisierung der Transportdokumente sowie reservierte Slots für Güterzüge am Brenner sind geplant.

Landeshauptmann Mattle unterstreicht: „Die Europäisierung der Schiene ist eine zentrale Stellschraube. Solange nationale Unterschiede bestehen, bleibt der Schienenverkehr ineffizient.“ Die Umsetzung der im Pilotprojekt erarbeiteten Maßnahmen soll dazu beitragen, den Brennerkorridor als Vorbild für ein modernes, grenzüberschreitendes Bahnnetz zu etablieren.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite