Lawinenrisiko über Grenzen hinweg bewerten

Mitglieder der Lawinenkommissionen der Euregio-Länder erhielten bei Fortbildungen am Tonalepass und am Fedaia-See in Welschtirol sowie in Sulden in Südtirol und zuletzt drei Tage in der Axamer Lizum in Nordtirol erste Einblicke, berichtet das LPA in einer Aussendung. Der Euregio-Präsident, Südtirols Landeshauptmann und Landesrat für Bevölkerungsschutz Arno Kompatscher erklärt: „Wie der Euregio-Lawinenreport ist auch Cairos ein Vorzeigebeispiel der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Die Lawinengefahr endet nicht an einer Landesgrenze. Gemeinsam können wir voneinander lernen, aktuelle Informationen zur Einschätzung der Gefahr austauschen und für mehr Sicherheit in den Bergen sorgen. Dafür kommt den Lawinenkommissionen eine besondere Verantwortung zu.“
Cairos: Wissensaustausch über Grenzen hinweg
In der Euregio sind derzeit mehr als 2.000 großteils ehrenamtliche Mitglieder in 346 Kommissionen aktiv. Sie beurteilen das Lawinenrisiko und beraten unter anderem Gemeinden, Sportinfrastrukturträger oder auch das Land. Neben fachlichem Wissen und einem großen Erfahrungsschatz brauchen sie vor allem aktuelle Informationen über Schnee- und Wetterverhältnisse – auch jenseits der eigenen Landesgrenzen.
Cairos wird über das Interreg-Programm der EU gefördert und läuft noch bis 2026. Es beruht auf drei Säulen, die aktuell von Vertretenden der drei Länder gemeinsam entwickelt werden: gemeinsame Aus- und Fortbildungsstrukturen und Inhalte, eine mehrsprachige Software als Multifunktionstool für eine einheitliche und gemeinsame Dokumentation und Kommunikation sowie Zugriff auf tagesaktuelle Simulationen von Lawinen.
Theorie und Praxis
Im Rahmen der Fortbildungen konnten die Teilnehmer die ersten Zwischenergebnisse von Cairos in Augenschein nehmen. Daneben gab es wieder unterschiedlichste Kurse rund um das Thema Lawine. In einem Mix aus Theorie- und Praxismodulen wurden Schneedecken untersucht, Schneeprofile erstellt und interpretiert sowie Auslösetests vorgenommen.






