Neue Wege für erschwingliches Wohnen in Südtirol

Hohe Baukosten, steigende Hypothekarzinsen und begrenzter Baugrund haben in den vergangenen Jahren zu einem spürbaren Anstieg der Wohnkosten in Südtirol geführt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat die Südtiroler Landesregierung die Wohnreform 2025 auf den Weg gebracht. Mit einer Reihe gezielter Maßnahmen sollen insbesondere junge Menschen und Familien entlastet werden.

Ein zentrales Element der Reform ist die Einführung begünstigter Darlehen. Banken können mit dem Land Südtirol Vereinbarungen treffen, um günstigere Kreditkonditionen anzubieten. Das Land übernimmt dabei einen Teil der Zinskosten. „Fixe, niedrig verzinste Darlehen sind ein bewährtes Mittel, um Wohneigentum erschwinglich zu halten“, betont Landeshauptmann Arno Kompatscher. Die Banken trägen dabei eine besondere Verantwortung.

Auch das Bausparmodell wird überarbeitet. Wohnlandesrätin Ulli Mair kündigte bis März Anpassungen an, die vor allem jungen Menschen und Familien zugutekommen sollen. Seit seiner Einführung 2015 sei das Modell erfolgreich, nun werde es noch attraktiver gestaltet.

Besondere Aufmerksamkeit gilt dem „Wohnen mit Preisbindung“. Das Wohnbauinstitut (Wobi) erhält ein Vorkaufsrecht für 30 Prozent des Wohnraums in Gemeinden mit Wohnungsnot. Diese Wohnungen werden zu günstigen Mietpreisen für den Mittelstand bereitgestellt.

Die Wohnbauförderung wird ausgebaut: Sanierungen, Verdichtungen und Aufstockungen werden mit 20 Prozent höheren Beiträgen gefördert, mehrgeschossige Neubauten mit zehn Prozent. Damit will die Südtiroler Landesregierung nachhaltiges Bauen belohnen.

Um die Bereitschaft zur Vermietung zu erhöhen, wird ein Garantiefonds für Vermieter erweitert. Dieser übernimmt Mietausfälle oder Schadensausgleiche.

Mit diesen Maßnahmen setzt die Wohnreform 2025 klare Zeichen für ein leistbares und soziales Wohnen in Südtirol.