von lif 08.02.2025 18:18 Uhr

Wie man Alzheimer vorbeugen kann: Tipps zur Gehirngesundheit

Alzheimer ist noch nicht heilbar. Dennoch könne man viel dafür tun, um sein Gehirn gesund zu halten und das Risiko für eine Erkrankung zu verringern. Wie das geht, was sinnvoll ist und warum ein aktiver und gesunder Lebensstil entscheidend sein kann, darüber hat Gerontologe und Geriater Christian Wenter bei seinem Vortrag „Alzheimer vorbeugen – geht das?“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe ICH der Gemeinde Karneid im Vereinshaus von Steinegg gesprochen.

Foto: Gemeinde Karneid

Wenn sich Alzheimer nicht komplett verhindern lässt, so können dennoch bis zu 45 Prozent der Erkrankungen durch gesundheitliche Vorsorge sowie einen aktiven und gesunden Lebensstil vermieden oder zumindest zeitlich um Jahre verzögert werden. Das machte der Geriater und Gerontologe Christian Wenter bei seinem Vortrag den vielen interessierten Zuhörern in Steinegg bewusst – das Vereinshaus war bis zum letzten Platz besetzt.

Wie kann man sich vor Demenz schützen?

Wenter gelang es, in ansprechender und verständlicher Weise Risikobereiche und Schutzfaktoren für eine spätere Alzheimer-Erkrankung aufzuzeigen – und wie man dieses Risiko mindern kann. Dazu zählt der Tabakkonsum, denn „Raucher haben ein signifikant höheres Demenzrisiko als Nichtraucher“, rückte der Arzt in den Fokus, „das sich leicht vermindern lässt: Besser, man fängt gar nicht erst an zu rauchen. Es ist aber nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören“, appellierte Wenter. Ähnlich verhalte es sich für Alkohol. Alkohol führt früh in die Demenz. „Ganz ehrlich?“, warf Wenter in den Raum, „Übermäßiger Alkoholkonsum vervierfacht Demenzrisiko“. Wer etwas für sein Gehirn tun will, sorge für ausreichend Bewegung – „mindestens 150 Minuten in der Woche und 4.800 Schritte pro Tag“ – und genug Schlaf, „wer wenig schläft, wird schneller dement.“ Je mehr das Gehirn im Entwicklungs- und Schulalter gefördert und trainiert wird, umso unwahrscheinlicher sei es, dass man im Alter an Demenz leidet. Dazu gelte es, das Gehirn bis ins hohe Alter auf Trab zu halten, egal ob man ein Musikinstrument, eine Sprache, ein Gesellschaftsspiel erlernt oder den Umgang mit dem Computer übt. Zu den Risikofaktoren zählen die Feinstaubbelastung in der Luft, Kopfverletzungen – „Experten empfehlen sogar, beim Fußball auf Kopfbälle zu verzichten“, sagte Wenter – und kardiovaskuläre Faktoren wie hoher Blutdruck, zu hohe LDL-Cholesterinwerte und Diabetes. Wer mit dem Alter schlechter hört oder sieht, sollte das ebenfalls ernst nehmen und frühzeitig mit einem Hörgerät oder einer Sehhilfe ausgleichen, um das Erkrankungsrisiko zu senken. Nicht zuletzt würden soziale Kontakte nicht nur als wirksames Mittel gegen Einsamkeit und Depression gelten, sondern tragen auch zur Senkung des Risikos für die Entwicklung einer Demenzerkrankung bei.

Weniger Demenzkranke als prognostiziert

„Manch einer wird sagen, das ist doch alles längst bekannt“, führte Wenter bei seinem Vortrag aus. „Allerdings wird die Datenlage, die all das belegt, immer deutlicher.“ Gleichzeitig werde beobachtet, dass überall dort, wo ein hohes Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung besteht, wo gute Prävention betrieben und ein vernünftiger Lebensstil gepflegt werden, die Prävalenz an Demenzerkrankungen deutlich hinter den prognostizierten Fallzahlen zurückbleibt. „Jeder kann seine Gehirngesundheit beeinflussen. Mit den richtigen Präventionsmaßnahmen lässt sich eine spätere Demenz abwenden oder zumindest hinauszögern, ja: Selbst bei bestehender Demenz kann ein Fortschreiten der Krankheit verlangsamt werden.“

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