Mehr Straftaten in Südtirol: Die Zahlen

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 16.693 Straftaten bei der Gerichtsbehörde angezeigt. Das entspricht einem Anstieg von 2,7 Prozent im Vergleich zu 2022 (16.258 Straftaten). Die Kriminalitätsrate beträgt in Südtirol nun 31,3 Straftaten pro 1.000 Einwohner, während sie in Italien auf 39,7 und im Welschtirol auf 26,6 angestiegen bzw. gesunken ist.
Die häufigste Straftat
Mit 7.043 Anzeigen machen Diebstähle 42,2 Prozent aller Straftaten aus. Im Vergleich zum Vorjahr sind sie aber um 6,8 Prozent zurückgegangen. Besonders deutlich gesunken sind Diebstähle, die mit besonderer Geschicklichkeit begangen wurden (-23,7 Prozent). Ladendiebstähle sind hingegen nur leicht zurückgegangen (-2,7 Prozent). Einen Anstieg gibt es bei Wohnungseinbrüchen, die um 4,2 Prozent zugenommen haben und 14,9 Prozent aller Diebstähle ausmachen.
Mehr Raubüberfälle in Geschäften
Die Zahl der Raubüberfälle ist im Vergleich zu 2022 um 1,7 Prozent gestiegen. Besonders betroffen sind Geschäfte und Kaufhäuser, wo die Überfälle um 37 Prozent zunahmen. Gleichzeitig gab es einen Rückgang bei Raubüberfällen auf öffentlichem Grund (-10,3 Prozent).
Anstieg bei Cyberkriminalität, Sachbeschädigungen und Gewaltverbrechen
Die Cyberkriminalität verzeichnete einen deutlichen Anstieg von 21,2 Prozent, ebenso wie Sachbeschädigungen, die um 19,7 Prozent zulegten.
Die sogenannten „Bluttaten“, darunter vorsätzliche und fahrlässige Tötungen, Körperverletzungen und Sexualverbrechen, sind mit 1.074 Anzeigen stark angestiegen (+28,0 Prozent).
Ermittlungsquote bei Straftaten
Im Jahr 2023 konnten die Täter bei 5.482 Straftaten, also in 32,8 Prozent der Fälle, innerhalb desselben Jahres ermittelt werden. Zudem wurden die Verdächtigen bei 643 Straftaten aus Vorjahren ermittelt – weniger als 2022 (735 Fälle).
Zahl der Tatverdächtigen bleibt stabil
Insgesamt wurden 7.198 Personen von den Polizeikräften als tatverdächtig identifiziert. Die Zahl blieb im Vergleich zu 2022 nahezu unverändert. Davon wurden 15,7 Prozent wegen Diebstahls angezeigt.
Bei den Tatverdächtigen in den Kategorien „Bluttaten“ gab es einen Rückgang von 808 auf 775 Personen, ebenso bei Drogendelikten (-21,7 Prozent), Hehlerei und Bedrohungen. Dagegen stieg die Zahl der Tatverdächtigen bei Sachbeschädigungen und Raub deutlich an (+28,0 Prozent bzw. +10,7 Prozent).
Weniger minderjährige Tatverdächtige
Im Jahr 2023 wurden 448 minderjährige Tatverdächtige registriert, was 6,2 Prozent aller Verdächtigen entspricht. Dies bedeutet einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als 497 Minderjährige angezeigt wurden.






