Südtirols Schüler glänzen in Sprachen – Mathematik mit Licht und Schatten

Die Lernstandserhebungen des Invalsi, die als Zulassungsvoraussetzung für die staatliche Abschlussprüfung der Mittel- und Oberstufe gelten, umfassen die Fachbereiche Deutsch, Mathematik und Englisch.
In der Unterrichtssprache Deutsch erreichen knapp 72 Prozent der Mittelschüler den Mindestanforderungsbereich, in der Oberstufe sind es 83 Prozent, teilt das LPA in einer Aussendung mit. Aufgrund der sprachlichen Besonderheit Südtirols können keine regionalen Vergleiche vorgenommen werden. Im Vergleich zu den Vorjahresdaten seien keine nennenswerten Veränderungen festzustellen.
Mathematik: Große Leistungsunterschiede zwischen Mittel- und Oberschule
Im Fachbereich Mathematik liegen die Ergebnisse der Drittklässler der Mittelschulen mit durchschnittlich 191 Punkten statistisch signifikant erstmals unter dem gesamtstaatlichen Mittel von 195 Punkten. Rund 53 Prozent der Schüler der deutschsprachigen Schulen erreichen dabei die laut staatlichen Richtlinien als Mindestanforderung geltende Stufe drei auf der fünfstufigen Skala. In den Abschlussklassen der fünften Oberstufe zeichnet sich ein gänzlich anders Bild: Die Maturanten der deutschsprachigen Schule erzielen mit durchschnittlich 210 Punkten italienweit Spitzenwerte. Rund drei Viertel der Schülerschaft erreicht mindestens Kompetenzstufe drei. Auffallend ist der große Anteil von rund 24 Prozent der Absolventen, deren Leistungen auf der höchsten Kompetenzstufe fünf liegen.
Um die Mathematikkompetenzen in den Grund- und Mittelschulen zu fördern, sind von der Bildungsdirektion eine Reihe von Maßnahmen geplant. Dazu gehören gezielte Webinare für Lehrkräfte und Schulführungskräfte zur datengestützten Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie der Ausbau des Unterstützungsangebots für einen problemlösungsorientierten Mathematikunterricht.
Südtiroler Schüler überzeugen in Englisch
In der Fremdsprache Englisch erzielen die Schüler im gesamtstaatlichen Vergleich sowohl in der Mittelschule als auch in der Oberstufe Spitzenwerte. Im regionalen Vergleich liegen die Ergebnisse beider Schulstufen in den Bereichen Reading und Listening an zweiter beziehungsweise erster Stelle.Â
Die angestrebten Anforderungen des gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen erreichen in den beiden Testdomänen und Schulstufen zwischen 80 bis zu 94 Prozent der Schüler. Zusätzlich zu den Lernstandserhebungen des Invalsi wurde im Fachbereich Deutsch eine Testung in den ersten Klassen der Mittelschule durchgeführt. Diese Erhebung ist auf die Unterrichtsentwicklung ausgelegt und erlaubt keine Längsschnittanalysen. Die Daten zeigen allerdings, dass Mädchen im Fach Deutsch nach wie vor bessere Ergebnisse erzielen als Buben.
Finanzwissen und Italienisch: So stehen Südtirols Schüler da
Im Rahmen der internationalen Schulleistungstudie PISA (Programme for International Student Assessment)  2022 wurden die Kompetenzen der 15-Jährigen im Bereich der finanziellen Grundbildung überprüft. Die Ergebnisse der Jugendlichen der deutschsprachigen Schulen sind im Vergleich zu vorigen Erhebungen von 500 auf 487 Punkte leicht gesunken. Rund 86 Prozent der Schüler erreichen das von PISA definierte Grundniveau, das für eine selbstständige Teilnahme am gesellschaftlichen Leben erforderlich ist.
Im Zweijahresrhythmus wird die Lernstandserhebung zur zweiten Unterrichtssprache Italienisch in den vierten Klassen der Grundschulen und den zweiten Klassen der Oberstufe durchgeführt. Rund 76 Prozent der Lernenden in Klassenstufe vier erreichen das angestrebte Niveau A1/A2 einer elementaren Sprachanwendung. In den zweiten Klassen der Oberstufe entsprechen die Leistungen von 85 Prozent der Schüler mindestens dem Niveau B1, was eine selbstständige Anwendung der Sprache in vertrauten Kontexten bedeutet.






