Künstliche Intelligenz bald im Beichtstuhl?

Das Projekt „Deus in Machina“ in der Peterskapelle in Luzern ermöglicht es Besuchern, mit einem holografischen Abbild von Jesus Christus zu interagieren. Ziel der Installation ist es, einen intimen Raum zu schaffen, in dem Menschen ihre Gedanken und Sorgen teilen können, ohne Angst vor einem Vertrauensbruch. Allerdings handelt es sich dabei nicht um eine echte Beichte, da die KI keine spirituelle Autorität besitzt, um Sünden zu vergeben, berichtet das Onlineportal oe24.
Vor der Nutzung werden Besucher ausdrücklich darauf hingewiesen, keine persönlichen Daten preiszugeben, um ihre Privatsphäre zu schützen. Dies wirft auch ethische und datenschutzrechtliche Fragen auf, insbesondere im sensiblen Kontext religiöser Rituale. Wer eine formelle Lossprechung von seinen Sünden sucht, muss weiterhin einen Geistlichen aufsuchen.
Die Reaktionen auf das Projekt sind gespalten. Einige Kritiker äußern ihre Bedenken schriftlich im Besucherbuch, sie sehen die Installation als bedenkliche Vermischung von Technologie und Glauben. Andere jedoch berichten von tiefgreifenden spirituellen Erlebnissen und empfinden das Gespräch mit der KI-Figur als besonders intim. Das Projekt polarisiert, regt jedoch gleichzeitig zum Nachdenken über die Rolle von Technologie in der Religion an.






