von ih 22.10.2024 16:00 Uhr

Südtirol: Urlaub auf dem Bauernhof bleibt Erfolgsgarant

Der Urlaub auf dem Bauernhof bleibt in Südtirol ein Erfolgsmodell, auch wenn die Gäste immer anspruchsvoller werden. Das war der Tenor der 24. Fachtagung für Urlaub auf dem Bauernhof, die in der Messe Bozen stattfand. Experten und Praktiker diskutierten dabei über die Herausforderungen und Chancen dieser besonderen Urlaubsform.

Bergbauernhof im Ultental (Bild: UT24/su)

Kein großes Wachstum erwartet

Reisetrendforscher Martin Lohmann zeigte sich optimistisch über die Zukunft. „Die Nachfrage für Urlaub auf dem Bauernhof ist groß und stabil. Vor allem deutsche Gäste schätzen diese Urlaubsform, etwa drei Prozent machen bereits Urlaub auf einem Bauernhof, und dreimal so viele können es sich vorstellen“, erklärte Lohmann.

Auch wenn in den nächsten Jahren kein großes Wachstum zu erwarten sei, betonte er, dass dies angesichts der allgemeinen Diskussion um den Tourismus kein Nachteil sei. „Der Trend geht bei deutschen Gästen zwar eher Richtung Mittelmeer und Fernreisen, doch die Stärken des Bauernhof-Urlaubs – Ruhe, Naturerlebnisse und ein authentisches, persönliches Angebot – bleiben attraktiv“, so Lohmann weiter.

Allerdings würden die Gäste zunehmend flexibler und anspruchsvoller, und auch die Konkurrenz nehme zu. „Ein Urlaub auf dem Bauernhof muss daher gut zum jeweiligen Hof und der bäuerlichen Familie passen. Authentizität ist der Schlüssel“, betonte Lohmann. Er lobte die vielen positiven Aspekte: Der Urlaub auf dem Bauernhof biete persönliche Betreuung, viel Platz und Erholung in der Natur. Außerdem sei er ein Gegenpol zum hektischen Stadtleben und punkte durch Nachhaltigkeit und hofeigene Produkte.

Immer mehr Höfe bieten Frühstück an

Der Leiter der Abteilung Marketing im Südtiroler Bauernbund, hob hervor, dass über 600 Bauernhöfe, die unter dem Qualitätssiegel „Roter Hahn“ geführt werden, bereits einen Hofladen oder eine Produktecke haben.

„Fast jeder zweite Hof bietet mittlerweile ein Frühstück an, und gerade diese hofeigenen Produkte sowie der persönliche Kontakt sind Erfolgsfaktoren“, erklärte Kienzl. Dass dieses Konzept bei den Gästen gut ankommt, bestätigten auch die Bäuerinnen Stephanie Rainer, Christine Innerhofer und Gabi Pliger. Sie berichteten auf der Tagung, wie sie mit einem Bauernhoffrühstück ihre Gäste begeistern.

Praxisnahe Einblicke gaben auch die Familien Paris vom Häuslerhof in St. Walburg im Ultental sowie Manuela und Klaus Steinegger vom Pfösslerhof in Rafenstein bei Bozen. Sie schilderten, wie sie ihren Urlaub auf dem Bauernhof erfolgreich gestalten.

Wichtiger Bestandteil des touristischen Angebots

Lob für die Arbeit der bäuerlichen Gastgeber kam von Landesrat Luis Walcher. „Wir können stolz auf den Urlaub auf dem Bauernhof sein. Ihr habt Großartiges geleistet“, sagte er.

Der Urlaub auf dem Bauernhof sei ein wichtiger Bestandteil des touristischen Angebots in Südtirol geworden. Er trage dazu bei, dass viele Höfe weiterhin bewirtschaftet und die Kulturlandschaft gepflegt werde. „Der UaB ist nicht nur wirtschaftlich bedeutend, sondern auch ein sympathisches touristisches Angebot“, so Walcher weiter. Allerdings betonte er auch, dass die Politik die Kurzzeitvermietung stärker kontrollieren wolle, um den Markt für authentische Angebote wie den Urlaub auf dem Bauernhof zu schützen.

Auch der Landesobmann des Südtiroler Bauernbundes, Daniel Gasser, unterstrich die Bedeutung des UaB für die touristische Vielfalt Südtirols. „Dank des Qualitätssiegels ‚Roter Hahn‘ ist der Urlaub auf dem Bauernhof zu einem internationalen Vorzeigemodell geworden“, sagte er. Nicht ohne Grund hätten die einzigen beiden Weltkongresse für Urlaub auf dem Bauernhof in Bozen stattgefunden. Wichtig sei es, dass die landwirtschaftliche Arbeit aktiv weitergeführt werde, da sie ein Alleinstellungsmerkmal des UaB sei.

„Wichtig, im Hier und Jetzt zu sein“

Neben den wirtschaftlichen Aspekten wurde auch die mentale Gesundheit der Bäuerinnen und Bauern thematisiert. Alexander Metzler, Experte für Biohacking und mentale Gesundheit, betonte die Bedeutung von Achtsamkeit und Resilienz im Alltag.

„Es ist wichtig, im Hier und Jetzt zu sein und achtsam mit sich selbst umzugehen. Regelmäßige Pausen, Eisbäder oder auch kleine Abenteuer wie das Waldbaden können helfen, die geistige Gesundheit zu stärken“, erklärte Metzler. Vor allem aber sei ein gesunder Schlaf der Schlüssel zu einem ausgeglichenen Leben.

Die Fachtagung zeigte, dass der Urlaub auf dem Bauernhof auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Südtiroler Tourismus spielen wird. Mit der richtigen Mischung aus Authentizität, Nachhaltigkeit und persönlichem Engagement bleiben die bäuerlichen Gastgeber auf Erfolgskurs.

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