„Es ist absurd, dass Rom über unsere Postdienste entscheidet“

Kritik an unattraktiver Post
Besonders problematisch sei die Tatsache, dass Entscheidungen über den Postdienst zentral in Rom getroffen würden, ohne Rücksicht auf die besonderen geografischen und sprachlichen Gegebenheiten Südtirols. „Es ist absurd, dass Rom über unsere Postdienste entscheidet und die lokalen Eigenheiten völlig ignoriert werden. Dadurch entstehen massive Einschränkungen für die Bevölkerung“, so Rabensteiner.
Ein Beispiel für die unzureichenden Maßnahmen sei die Entscheidung, das Hauptpostamt in Meran am Nachmittag zu schließen. Dies betreffe nicht nur die Stadt selbst, sondern auch die umliegenden Gemeinden, die auf dieses Postamt angewiesen seien. „Die Schließung am Nachmittag macht es vielen Bürgern unmöglich, nahegelegene Postdienste zu nutzen. Dies führt nicht nur zu einer sinkenden Kundenzufriedenheit, sondern schädigt auch das Ansehen der Post insgesamt“, betonte Rabensteiner.
Die Einschränkungen hätten zudem zur Folge, dass der Beruf des Postangestellten immer unattraktiver werde, was die Einstellung von einheimischem Personal erschwere.
Post soll in Südtiroler Hand
Trotz dieser Einschränkungen plant die italienische Post im Rahmen des „Polis“-Projekts eine Ausweitung ihrer Dienste. Gleichzeitig würden jedoch Öffnungszeiten reduziert, Postämter geschlossen und die Probleme des Personalmangels nicht gelöst. Das Personal, das zur Stabilisierung der Dienste eingestellt werde, komme oft aus anderen Regionen Italiens. Diese Mitarbeiter seien jedoch häufig nicht in der Lage, sich in der deutschen Sprache zu verständigen oder sich an die Lebensbedingungen in Südtirol anzupassen. „Diese widersprüchlichen Maßnahmen zeigen, dass die italienische Post mit den Herausforderungen vor Ort überfordert ist“, kritisierte Rabensteiner.
Um die Situation zu verbessern, fordert die Süd-Tiroler Freiheit, dass die Organisation des Verteiler- und Schalterdienstes in die Verantwortung der Südtiroler Direktion übertragen wird. Diese solle eng mit den Sozialpartnern zusammenarbeiten und dabei die besonderen örtlichen Gegebenheiten berücksichtigen, wie beispielsweise die erschwerte Erreichbarkeit in den Wintermonaten, das erhöhte Verkehrsaufkommen durch den Tourismus und die oft langen Zufahrtswege.
„Nur durch eine an die lokalen Bedürfnisse angepasste Organisation können die Postdienste in Südtirol effizienter gestaltet und die Lebensqualität der Bürger verbessert werden“, so Rabensteiner.
Post in Südtirol nachhaltig reformieren
Der Landtagsabgeordnete Hannes Rabensteiner betont in diesem Zusammenhang, dass die derzeitige Situation nicht nur eine Herausforderung sei, sondern auch eine Chance biete, die Postdienste in Südtirol nachhaltig zu reformieren und den Beruf des Postangestellten wieder attraktiv zu machen. Ziel müsse es sein, die Postdienste für die Bevölkerung zu verbessern und gleichzeitig sicherzustellen, dass einheimisches Personal für diese wichtige Aufgabe gewonnen werden kann.






