Schule: Inklusion vs. Integration – Warum Integration der Schlüssel zum Erfolg ist

Während Inklusion ein Konzept ist, das ursprünglich entwickelt wurde, um Kinder mit Behinderungen in reguläre Klassen aufzunehmen, zeigt sich zunehmend, dass dieser Ansatz erhebliche Schwächen aufweist, wenn es um die sprachliche Integration von Schülern mit Sprachdefiziten geht. Obwohl führende Politiker wie Landeshauptmann Arno Kompatscher und Bildungslandesrat Philipp Achammer weiterhin der inklusiven Schule die Treue schwören, wird es Zeit, alternative Modelle ernsthaft in Erwägung zu ziehen, die den Herausforderungen der heutigen Klassenzimmer besser gerecht werden.
Inklusion: Ein gut gemeinter, aber problematischer Ansatz
Inklusion basiert auf der Idee, dass alle Kinder, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten, in denselben Klassen unterrichtet werden sollen. Dieses Konzept geht davon aus, dass sich die schulische Struktur den Bedürfnissen der Schüler anpasst, anstatt von den Schülern zu verlangen, sich den bestehenden Strukturen anzupassen. Dies bedeutet, dass Lehrpläne, Unterrichtsmethoden und sogar die physische Umgebung der Schule so gestaltet werden sollen, dass sie die Teilhabe aller Kinder ermöglichen. Für ein Kind mit einer Behinderung könnte dies zum Beispiel bedeuten, dass spezielle Hilfsmittel bereitgestellt werden oder der Unterrichtsstoff in einer Weise aufbereitet wird, die dem individuellen Lernstil des Kindes entspricht. In einer Klasse mit einem oder wenigen behinderten Kindern kann dieses Konzept durchaus erfolgreich umgesetzt werden, da die erforderlichen Anpassungen überschaubar sind. Lehrkräfte können gezielt individuelle Fördermaßnahmen ergreifen, ohne den Unterrichtsablauf für die gesamte Klasse stark zu beeinträchtigen.
Doch sobald das Inklusionskonzept auf Klassen angewendet wird, in denen eine erhebliche Mehrheit der Schüler die Unterrichtssprache nicht spricht, zeigt sich, dass dieses Modell schnell an seine Grenzen stößt. In vielen Schulen, insbesondere in städtischen Brennpunkten, finden wir Klassen, in denen wenige muttersprachliche Schüler auf eine krasse Mehrheit von anderssprachigen Kindern treffen. In diesen Fällen müsste die schulische Struktur so weit verändert werden, dass sie den Bedürfnissen der nicht muttersprachlichen Kinder gerecht wird. Das könnte bedeuten, dass der Unterrichtsstoff vereinfacht, das Lerntempo verlangsamt oder zusätzliche Ressourcen eingesetzt werden, um die sprachliche Barriere zu überwinden.
Hier wird deutlich, dass die Prämisse der Inklusion – nämlich, dass das System sich an die Bedürfnisse der Schüler anpassen soll – nicht nur unpraktisch, sondern auch schädlich für den Lernerfolg der gesamten Klasse sein kann. Wenn die Unterrichtsstruktur so stark angepasst werden muss, dass sie den Bedürfnissen der Mehrheit der Schüler, die die Unterrichtssprache nicht sprechen, entspricht, bleiben die muttersprachlichen Schüler auf der Strecke. Das Unterrichtsniveau sinkt, und die individuelle Förderung wird weniger effektiv, weil die Lehrkräfte gezwungen sind, ihre Aufmerksamkeit auf das niedrigste gemeinsame Niveau zu richten, um sicherzustellen, dass alle Schüler mitkommen. Dies führt dazu, dass keiner der Schüler, weder die muttersprachlichen noch die anderssprachigen, optimal gefördert wird.
Integration: Ein pragmatischer und effektiverer Ansatz
Im Gegensatz dazu bietet die Integration einen Ansatz, der besser auf die tatsächlichen Gegebenheiten in den Schulen eingeht. Integration bedeutet, dass Kinder, die besondere Unterstützung benötigen, in das bestehende System eingebunden werden, aber mit gezielten Maßnahmen gefördert werden, die ihnen helfen, Defizite auszugleichen. Anderssprachige Kinder können durch spezielle Sprachförderprogramme und Zusatzunterricht unterstützt werden, während der reguläre Unterricht für die gesamte Klasse in der Schulsprache fortgesetzt wird.
Der größte Vorteil der Integration liegt in ihrer Fähigkeit, den Unterricht für die Mehrheit der Schüler auf einem hohen Niveau zu halten, ohne dass diese durch eine übermäßige Anpassung an die Bedürfnisse der anderssprachigen Kinder in ihrem Lernerfolg gebremst werden. Muttersprachliche Schüler profitieren von einem Unterricht, der ihrem Sprachniveau und ihrem Lerntempo entspricht, während anderssprachige Schüler durch gezielte Sprachförderung in das Schulsystem integriert werden.
Die Schwächen der Inklusion in sprachlich heterogenen Klassen
Wenn das Inklusionsmodell in einer Klasse angewendet wird, in der die Mehrheit der Schüler nicht über ausreichende Sprachkenntnisse verfügt, entstehen ernsthafte Probleme. Die Lehrkräfte stehen vor der Herausforderung, den Unterricht so anzupassen, dass er für alle verständlich ist, was häufig zu einer Senkung des Unterrichtsniveaus führt. Dies geht unweigerlich zu Lasten der muttersprachlichen Schüler, die nicht in dem Tempo und auf dem Niveau unterrichtet werden, das ihrem Potenzial entspricht.
Ein weiteres Problem ist, dass die Inklusion in solchen Klassen oft nicht die gleiche individuelle Unterstützung bieten kann, wie dies bei der Integration der Fall wäre. Anstatt anderssprachige Kinder gezielt zu fördern, versucht die Inklusion, alle Schüler gleichermaßen zu berücksichtigen, was dazu führt, dass die spezifischen Bedürfnisse dieser Kinder nicht ausreichend adressiert werden. Letztlich leiden sowohl die anderssprachigen als auch die muttersprachlichen Schüler unter diesem Ansatz.
Politische Unterstützung für die Inklusion: Ein überholtes Modell?
Trotz dieser offensichtlichen Schwächen haben sich Politiker wie Landeshauptmann Arno Kompatscher und Bildungslandesrat Philipp Achammer in jüngsten Aussagen erneut zur inklusiven Schule bekannt. Diese politische Unterstützung für die Inklusion mag auf wohlmeinenden Absichten beruhen, doch es wird immer deutlicher, dass dieses Modell in seiner aktuellen Form nicht den komplexen Anforderungen unserer modernen Gesellschaft gerecht wird.
Es wäre an der Zeit, dass politische Entscheidungsträger den Mut aufbringen, neue Wege zu gehen und Modelle wie die Integration, die spezifisch auf die Bedürfnisse sprachlich heterogener Klassen eingehen, ernsthaft in Betracht ziehen. Es geht nicht darum, die Inklusion grundsätzlich infrage zu stellen, sondern darum, die beste Lösung für jede spezifische Herausforderung zu finden – und bei sprachlichen Barrieren ist die Integration eindeutig die bessere Wahl.
Integration als Wegweiser für die Zukunft
Während Inklusion in bestimmten Kontexten – etwa bei der Einbindung eines einzelnen behinderten Kindes – durchaus Sinn macht, zeigt sich, dass dieser Ansatz in sprachlich heterogenen Klassen erhebliche Schwächen aufweist. Die Integration hingegen bietet eine flexible und effektive Lösung, die sowohl den Lernerfolg der muttersprachlichen Schüler als auch die sprachliche Entwicklung der anderssprachigen Schüler fördert, ohne dass das allgemeine Unterrichtsniveau darunter leidet.
Angesichts der Herausforderungen, vor denen unsere Schulen heute stehen, sollte die Bildungspolitik dringend überlegen, ob nicht Modelle wie die Integration besser geeignet sind, um den Bedürfnissen aller Schüler gerecht zu werden. Es ist Zeit für einen pragmatischen und effektiven Ansatz, der den Weg für eine erfolgreiche und gerechte Bildungspolitik ebnet.






