Tourismus in Bayern und Südtirol – Ein Vergleich

München: Hohe Kosten für den Touristen
Die Familie aus Südtirol verbrachte drei Tage in der bayerischen Landeshauptstadt – ohne besondere Angebote oder Rabatte. Das Ergebnis? Rund 280 Euro für Verkehrsmittel, Schwimmbad und Museumsbesuche. Im Gegensatz zu Südtirol gibt es in München keine kostenlose „Gästekarte“, die Touristen freie Fahrt und freien Eintritt zu den Hauptattraktionen ermöglicht. Stattdessen bietet die Stadt die „München Card“ und den „München City Pass“ an – doch diese sind längst nicht so großzügig wie die Gästekarten in Südtirol und müssen zudem im Voraus bezahlt werden, und das pro Tag und pro Person. Die Strategie der Münchner Tourismusverantwortlichen scheint klar: Wer kommen will, der zahlt. Die Südtiroler Familie zahlte auch bereitwillig – nur um danach auf ein absurdes Ungleichgewicht zu stoßen.
Brixen: Ein Paradies für Urlaubsgäste?
Nur wenige Tage später die Überraschung: Eine befreundete Familie aus Deutschland bucht fünf Tage im Raum Brixen und erhält beim Check-in die „Guestpass BrixenCard“ – kostenlos! Diese Karte bietet den Touristen zahlreiche Vorteile: kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, täglicher freier Eintritt in die Acquarena, eine tägliche Berg- und Talfahrt auf die Plose, freier Eintritt in die Brixner Eishalle und Zugang zu fast 90 Museen in ganz Südtirol. Die vierköpfige Familie aus Deutschland zahlte für all diese Attraktionen – Sie ahnen es schon – genau null Euro.
Und was bleibt den Einheimischen? Die Rechnung!
Hier wird es geradezu grotesk: Eine einheimische Familie aus Südtirol müsste für die exakt gleichen Erlebnisse, die sich die bundesdeutsche Familie gönnte, stolze 190 Euro bezahlen (ohne die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel). Ein Besuch in der Hofburg samt Diözesanmuseum kostet 30 Euro, drei Stunden in der Acquarena weitere 30 Euro, ein Abenteuer im Hochseilgarten nochmals 36 Euro und die Plosebahn würde 94 Euro kosten. Kein Wunder, dass sich hier die Frage stellt: Warum werden Südtiroler Familien derart benachteiligt?
Die Rechnung geht nicht auf – und die Südtiroler zahlen die Zeche
Hier zeigt sich ein eklatantes Ungleichgewicht: Während die Gäste in Südtirol zahlreiche Vorteile genießen, müssen einheimische Familien tief in die Tasche greifen. Südtiroler, die ohnehin einen Großteil der Steuerlast tragen, werden durch solche Regelungen doppelt belastet – zuerst durch ihre Abgaben und dann durch Eintrittspreise, die für Touristen nicht gelten.
Es sollte ernsthaft überlegt werden, ob die Südtiroler wirklich nur als zahlende Zuschauer im eigenen Land willkommen sind. Denn eines steht fest: So kann und darf es nicht weitergehen! Am Ende zahlen nur die Südtiroler selbst die Zeche – und das kann nicht die Lösung sein.






